Ein Essay über die Tücken des Nicht-Wissen-Wollen-Könnens
Was ich über die Börse gelernt habe
Von Dipl.-Psych. VOLKER DITTMAR In diesem Essay beschäftige ich mich mit der Fähigkeit des Menschen, komplexe Muster zu erkennen, am Beispiel der Börse. Computer sind gute Rechner und sehr schlechte Mustererkenner, beim Menschen ist dies genau umgekehrt: Wir erkennen Muster auch unter den schlechtesten Bedingungen.
Wir erkennen sogar Muster, wo keine sind.
Offensichtlich ist dies, wenn wir uns die Wolken betrachten oder willkürlich Tinte auf einem Blatt Papier verspritzen. Stets sehen wir vertraute Muster. Nicht so offensichtlich ist dies, wenn wir die Welt deuten, denn dann meinen wir, die Welt selbst zu sehen, wo wir doch nur eine Mustererkennung und eine Musterergänzung durchführen. Alles, was wir sehen, basiert auf unserem Wissen und unserer Erfahrung und wird dadurch beeinflusst.
Diese "Tendenz zur guten Gestalt" analysiere ich im Folgenden am Beispiel der Börse. Ich werde ihnen zeigen, was übersinnliche Wahrnehmung und Spekulation an der Börse für verblüffende Gemeinsamkeiten besitzen.
Eine "Psychologie der Börse" im strengen Sinne des Wortes gibt es natürlich nicht, nur eine Psychologie der an der Börse tätigen Menschen ...
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