Wozu braucht man eine Thermoregulationsdiagnostik?

Jeder von uns kennt das Problem - man fühlt sich nicht wohl, man ist nicht mehr so leistungsfähig wie früher. Und das über längere Zeit. Keine eigentliche Krankheit, die man benennen könnte. Der Besuch beim Arzt war unergiebig. Die Labordiagnostik, die er vielleicht veranlasst hat, erbrachte keine konkreten Resultate. Der Blutdruck ist in Ordnung, der Kreislauf nicht weiter auffällig, vielleicht ein wenig labil. Medikamente halfen nicht weiter.

Zu den Beschwerden gesellt sich die Angst - man hat schon so viel gehört. Vielleicht bahnt sich doch eine ernsthafte Erkrankung an, die man jetzt noch nicht feststellen kann - und wenn sie dann da ist, ist es für eine vorbeugende Behandlung zu spät.

Mancher der solchermassen Betroffenen hat erfahren müssen, dass er schnell in den Ruf eines Drückebergers und Simulanten gebracht werden konnte, wenn er darauf bestand, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung sein konnte. Mehrere vergebliche Arztbesuche, vielleicht bei wechselnden Behandlern, gehen meist zu Lasten des Patienten.

Oder ist es vielleicht rein psychisch? Gehört man zu den Psychisch Labilen, milde ausgedrückt? Wird einem, mehr oder weniger deutlich nahegelegt, man sollte es beim Psychotherapeuten versuchen, dann spätestens ist das Selbstwertgefühl ruiniert.

Wenn man nur etwas objektiv nachweisen könnte, wäre allen geholfen - dem Patienten wie dem Arzt. Man hätte etwas Konkretes in der Hand und könnte darauf aufbauen. Vor allem aber würde man als Patient ernstgenommen und könnte Hilfe erwarten. Das wäre schon der Anfang einer positiven Entwicklung, die aus der Misere herausführen kann.

Hier genau setzt die Strahlungsthermographie oder Thermoregulationsdiagnostik an - man fragt nach dem energetischen Zustand des Patienten, nach seiner Belastbarkeit - nach seinem 'physiologischen Stehvermögen'. Man überprüft also praktisch seine Abwehrsysteme, ohne ins Einzelne zu gehen und eine aufwendige Labordiagnostik bemühen zu müssen (das kann später nachgeholt werden, wenn es erforderlich ist!).

Die Frage war doch einfach: Warum habe ich so wenig Energie? Was regelt bei mir nicht mehr richtig? Wieso reagiere ich auf Belastungen, selbst auf einfache klimatische, so empfindlich?

Also ist auch die Antwort einfach: wir brauchen eine energetische Untersuchungsmethode - eine Methode also, die genau dort ansetzt, wo die Symptomatik am Offenkundigsten ist.

Eine solche Methode gibt es - es ist die Strahlungsmessung mit einem Wärmefühler. Die Methode heisst aus historischen Gründen auch Thermoregulationsdiagnostik und ist den Älteren unter uns noch aus einer Zeit bekannt, als selbst Kliniken thermographische Untersuchungen angeboten hatten, beispielsweise um Frauen auf eine mögliche Brusterkrankung hin zu untersuchen. Wie der Name sagt, geht es um Wärme. Um die Wärme, die ein lebendiger Körper entwickelt.

Diese Untersuchung ist einfach und ungefährlich. Der Körper sendet Wärme aus - das Gerät nimmt sie auf und gibt Messwerte an einen Computer (oder ein Anzeige-Instrument) ab. Man lauscht sozusagen auf das, was der Körper zu sagen hat - auf körpereigene Signale, wie man das auch beim EKG tut.

Die Vorzüge einer TRD

Die Untersuchung ist also ohne jede Belastung - sie tut nicht weh, sie bringt den Patienten dem Arzt oder der Arzthelferin nahe. Fast so gut wie eine manuelle Untersuchung - und nicht ganz so intim wie diese.
Auch Kinder lassen sich damit untersuchen - sie mögen das blaue Licht, das eine kleine Diode im Kopf des Gerätes aussendet, damit man sieht, wo sich der Messfleck befindet (man kann es auch ausschalten, wenn es stört!).
Gerade bei Kindern gibt es erstaunliche Ergebnisse - wussten Sie, dass Kinder bis zum Schulalter in ihrem Strahlungsfeld der Mutter (meist ist es die Mutter oder eine andere nahestehende Person) recht ähnlich sind? Eine Studie an Kindern und deren Müttern hat es gezeigt Daraus ergeben sich weitreichende Schlussfolgerungen, beispielsweise die:
- wenn sich das Strahlungsfeld der Mutter verbessert, tut es dies auch beim Kind.
Fazit: Man sollte erst die Mutter behandeln - sie ist meist robuster - und dann erst das Kind! (falls es dann noch notwendig ist).


Die T R D in Deutschland - Anfänge und Entwicklung

Lebendige Wärme

Der Mensch weiß seit Urzeiten, daß er Wärme ausstrahlt. Lange bevor es Meßgeräte gab, konnte er diese Ausstrahlung spüren. Selbst uns Menschen heute, die wir relativ unempfindlich sind, ist es möglich, die Wärme zu spüren, die ein Mensch ausstrahlt. Dabei geht das ‘Wärmespektrum’, das wir wahrnehmen, weit über den physikalisch meßbaren Bereich hinaus. Ein herzliches Lächeln, ein freundlicher Blick, eine nette Geste sind uns ebenso vertraut wie die Körpernähe oder der Hautkontakt eines anderen Menschen.

Damit will ich sagen, daß ‘w a r m’ mehr ist als die statistische Bewegung von Molekülen, wie es die Physik definiert.

Wärmemessung ist eine uralte Methode. Lange bevor es Fieberthermometer gab, legte der Mensch dem Kranken die Hand auf die Stirn um zu prüfen, ob dieser Fieber habe. Auch heute, im Zeitalter der Meß- und Regelungstechnik, hat sich der Mensch dieser Methode erinnert und Meßgeräte konstruiert, mit denen er die Hauttemperatur registrieren kann. Inzwischen gibt es auf dem Markt kleine, billige Strahlungsthermometer, mit denen man die Wärme im Ohr messen und so genauer noch als bisher feststellen kann, ob jemand Fieber hat. Doch bis dahin war es ein weiter Weg.

Die Anfänge

Die Entwicklung der Medizinischen Thermographie begann nach dem Krieg in Deutschland - etwa um das Jahr 1951 - und ist mit den Namen ERNST SCHWAMM und J. J. REEH eng verbunden.

Dr. med. Ernst Schwamm war Landarzt. In einer Zeit des Wiederaufbaus waren die Mittel rar. Ein Arzt konnte nicht all die Geräte einsetzen, die heute zum Standard einer ärztlichen Praxis gehören. Er mußte einfache Methoden anwenden und seiner Intuition vertrauen.
Dr.rer.nat. J. J. Reeh ist Physiker und war lange Jahre in der Konstruktion elektronischer Messverstärker tätig. Damals, als alles anfing, war er noch Student in Karlsruhe.

Die Entdeckung des Strahlungsfeldes

Um diese Zeit machte unter ‘Eingeweihten’ eine Methode von sich reden, die ein Arzt namens CURRY erfolgreich in der Kurmedizin einsetzte. Mit einer einfachen Wünschelrute bestimmte er das Strahlungsfeld eines Patienten und untersuchte, wie dieser auf Medikamente reagierte, die man ihm in die Hand gab. So ließ sich auf einfachste Weise feststellen, ob ein Medikament verträglich war. Erstaunlich an dieser Methode war, daß sie nicht nur bei allopathischen Arzneimitteln funktionierte, sondern auch bei Homöopathika. Das Strahlungsfeld eines Menschen war offenbar so sensibel auf äußere Einflüsse, daß es sich bei Giftstoffen sofort deutlich ausdehnte. Ein Sensitiver konnte dies, wie gesagt, mit der Rute feststellen. Er bewegte sich langsam auf den Untersuchten zu und stellte fest, wann seine Rute einen Ausschlag zeigte. Im Abstand von einigen Metern war bereits ein leichter Einfluß des Strahlungsfeldes wahrnehmbar. Diesen Abstand registrierte man und nannte ihn Reaktionsabstand. Günstige Medikamente verringerten den Reaktionsabstand, ungünstige oder schädliche Medikamente ließen ihn um vieles anwachsen - und dies in Sekundenschnelle.

Die Methode schien perfekt. Einfach, schnell und billig. Aber sie hatte einen entscheidenden Nachteil: sie war subjektiv und unwissenschaftlich und brachte den Untersucher leicht in den Ruf eines Scharlatans oder Quacksalbers.

Medizinische Thermographie

Wie aber konnte man das Strahlungsfeld mit einem Meßgerät bestimmen? Dazu müßte man wissen, welche physikalischen Eigenschaften dieses Strahlungsfeld hat. Ist es elektrischer oder magnetischer Natur?

Herr Dr. Schwamm wandte sich an den Physikstudenten Jobst J. Reeh und erkundigte sich. Das war um das Jahr 1951. Die Antwort, die er erhielt, war einfach: es mußte sich um Infrarotstrahlung handeln, also um eine spezifische elektromagnetische Strahlung, die von jedem warmen Körper ausgeht und unmittelbar mit der Temperatur des Körpers zusammenhängt. Jeder kann dies nachprüfen, wenn er die Hand in die Nähe eines heißen Bügeleisens oder einer Kochplatte bringt.

Infrarotstrahlung ist unsichtbar. Man kann sie nicht sehen, aber man kann sie spüren. Die Wärmerezeptoren in der Haut eines Menschen reagieren darauf empfindlich. Der Mensch muß wissen, wann er sich dem Feuer nähert, damit er rechtzeitig darauf reagieren kann.

Die Infrarotstrahlung eines warmen Körpers ist schwach, steigt aber mit seiner Temperatur um ein Vielfaches. Je heißer ein Körper, um so intensiver wird sie. Somit liess sich ein Meßgerät bauen, mit dem man die Infrarotstrahlung des menschlichen Körpers ermitteln konnte, das deren Intensität anzeigt. Dr. Schwamm und Herr Reeh machten sich daran, ein solches Gerät zu entwickeln. 1953 erhielten sie dafür internationale Patente - die medizinische Thermographie nahm ihren Anfang.

Ihre bahnbrechende Entdeckung war jedoch die 'Lebendigkeit' des Strahlungsfeldes, seine Dynamik und Variabilität. In zahlreichen Versuchen fanden sie heraus, dass es gerade diese Flexibilität des Strahlungsfeldes war, die einen gesunden Menschen auszeichnete. Auf Reize, seien es Kälteanwendungen oder neuraltherapeutische Massnahmen, reagierte das Strahlungsfeld sofort. Der Organismus schien dem Reiz entgegenzuwirken und den gesunden Ausgleich wieder herzustellen - solange der Mensch gesund und leistungsfähig ist. Ist diese Leistungsfähigkeit aber eingeschränkt, dann zeigt sich diese Einschränkung auch darin, wie das Strahlungsfeld reagiert: überschiessend vielleicht - oder kaum wahrnehmbar. Jedenfalls aber unangepasst und auffällig.

Mit dieser Entdeckung wurde die Regulationsfähigkeit des Organismus zum entscheidenden Kriterium einer künftigen Diagnostik - wie dies in den Patenten von 1953 bereits beschrieben war. Der Begriff der Regulation wurde zum zentralen Anliegen der thermographischen Untersuchungen, die seither von den darauf spezialisierten Ärzten und Therapeuten betrieben wurde, organisiert in den entsprechenden Gesellschaften.

Viele namhafte Ärzte und Wissenschaftler haben sich seit damals um die Weiterentwicklung der Thermoregulationsdiagnostik bemüht, von denen hier stellvertretend die Namen Dr. Schwamm, Dr. Reeh, Professor Thielemann und Primarius Bergsmann und Professor Rost genannt werden sollen. Dazu kamen dann Ende der Siebziger Jahre die wissenschaftlichen Untersuchungen am Institut für Sozial- und Arbeitsmedizin der Universität Heidelberg unter der Leitung von Frau Professor Blohmke, die eine landesweite Anerkennung der Thermoregulationsdiagnostik brachten.

Strahlungsthermographie heute

Man kann heute sagen, dass die Strahlungsthermographie zu den am besten (wissenschaftlich) geprüften Naturheilverfahren gehört. Damit ist die Methode sowohl dem wissenschaftlich orientierten Mediziner zugänglich - aber auch dem esoterisch ausgerichteten Naturheilkundler, der in dieser Methode einen Zugang zu den 'höheren Feldern' des menschlichen Organismus vermuten darf.

Vor allem die Entdeckung der Bioresonanz-Methode von Dr. Morell und Rasche in den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat uns einen neuen Einblick in die Wirkungsweise des Strahlungsfeldes gebracht. In Einklang mit den Gesetzen der Modernen Physik wissen wir nun, dass das Strahlungsfeld eines Körpers nicht einfach ein 'objektives Gebilde', eine Sache für sich ist. Vielmehr ist es eingebettet in die Biosphäre unserer Erde, Teil eines jeglichen Raumes, in dem wir uns aufhalten, in ständiger Wechselwirkung mit allen anderen Feldern begriffen, die diesen Raum ausfüllen. Insbesondere aber ist das Strahlungsfeld Teil eines Austausches, der zwischen Menschen stattfindet - und zumal zwischen Arzt und Patient stattfinden muss, wenn dieser wirksam helfen will. Im günstigen Fall tritt eine Art Verständigung zwischen den Körpern ein, eine Resonanz (wie man es zu Recht nennen kann), die Ausdruck der Sympathie ist, die sich zwischen Menschen einstellt, die sich offen begegnen.

Kein Wunder also, dass eine nur aufs Praktische ausgerichtete Messung an einem Kranken, die lediglich auf eine objektive Erfassung von Messwerten hinzielt, keine optimalen Ergebnisse liefern kann. In diesem Fall ist die Resonanz nur schwach ausgebildet. Für eine optimale Behandlung ist aber eine möglichst weitgehende Resonanz zwischen Untersucher und Patient erforderlich - daher spielt die bewusstseinsmässige Einstellung von beiden, Arzt wie Patient, auch hier die entscheidende Rolle. Anders gesagt, die klassische Trennung von Untersuchung und Behandlung, von Diagnose und Therapie, wird überflüssig und hinderlich. Thermoregulationsdiagnostik, richtig durchgeführt, ist bereits ein Teil der Behandlung und nicht nur deren Voraussetzung. Das mag den Wissenschaftler unter den Mediziner zwar irritieren, den kundigen Arzt jedoch wird es befriedigen.

Strahlungsthermographie und Bioresonanz

Daher ist die moderne Form der Thermoregulationsdiagnostik, wie übrigens jede andere Form einer guten medizinischen Untersuchung (man denke beispielsweise an die Palpation) immer auch eine Form von Bioresonanz. Das führt uns dahin, die Bioresonanzmethode ganz bewusst in die Strahlungsthermographie zu integrieren und in unsere moderne Strahlungsmessgeräte auch Bioresonatoren einzubauen, die den Resonanzeffekt verstärken. Da wir zudem seit Beginn der Neunziger Jahre eine Möglichkeit gefunden haben, diese Resonanzeffekte auch zu messen und damit fassbar zu machen, ergänzen sich Strahlungsthermographie und Bioresonanz auf natürliche Weise - und beide sind messtechnisch zugänglich mit dem neuen Strahlungsfühler von HENEX und der zugehörigen Software.

Weitere Fortschritte wurden in den letzten Jahren dadurch möglich, dass die technischen Bausteine gegenüber früher erheblich verbessert wurde. Das gibt uns heute die Möglichkeit, die Flexibilität des Strahlungsfeldes, seine Dynamik und Eigenbewegung, messtechnisch zu erfassen und sichtbar zu machen. Es geht dabei um kleinste Schwankungen, die für ein lebendiges Strahlungsfeld typisch sind. Ein gesunder Organismus wird sich immer auch geordnet darstellen. Dies drückt sich in harmonischen Schwankungen aus, wie wir seit langem wissen. Die biologischen Rhythmen sind typisch für das Lebendige, das uns von den sogenannten 'toten Körpern' (oder physikalischen Systemen) unterscheidet. Daher ist die moderne Regulationsdiagnostik zunehmend darum bemüht, diese biologischen Schwankungen auf ihren Ordnungsgrad zu untersuchen - oder anders gesagt, chaotische Anteile in den Schwankungen festzustellen, weil sie auf Störungen im gesunden Regulationsverhalten hinweisen können. Diese Entwicklung hat jedoch eben erst begonnen und bedarf noch vieler gründlicher Untersuchungen.

Doch auch jetzt schon kann der aufmerksame Beobachter aus den Schwankungen Informationen gewinnen, die aus dem klassischen Reiz-Reaktions-Muster nicht herausgelesen werden können. Thermoregulationsdiagnostik - oder allgemeiner: Strahlungsthermographie - wird daher in Zukunft zu einer der bedeutsamsten biologischen Untersuchungsmethoden aufsteigen, wenn die Entwicklung in dieser Weise weiter betrieben wird.

Thermoregulationsdiagnostik - die Methode

Die Untersuchungsmethode - Allgemeines

Für den Anwender stehen jedoch zunächst die praktischen Fragen im Vordergrund. Was genau spielt sich bei einer thermographischen Untersuchung ab? Wie interpretiert man die Messergebnisse? Welche Schlussfolgerungen - im Sinne einer regulatorischen Diagnstik - lassen sich damit gewinnen? Und vor allem die Frage: wie kann ich einem Patienten mit einer thermoregulatorischen Untersuchung besser helfen, als wenn ich diese nicht zur Verfügung hätte?

Beschreiben wir also zunächst die klassische thermoregulatorische Untersuchung (TRD), wie sie seit den wissenschaftlichen Studien in Heidelberg (1977 - 1989) zum Standard geworden sind. Dabei handelt es sich um eine Ganzkörper-Untersuchung (das 98-Punkte Programm), die einen möglichst umfassenden Eindruck des gegenwärtigen Zustandes vermitteln soll. Dass damit eine möglichst ganzheitliche Interpretation einhergeht, die weit über das 'rein Physiologische' hinausgeht, versteht sich wohl von selbst.

Diese Untersuchung folgt dem herkömmlichen Modell von Reiz und Reaktion und interpretiert die Ergebnisse anhand der damals entwickelten statistischen Ergebnisse - einschliesslich der in der Literatur beschriebenen Diskriminanz-Analysen und den daraus resultierenden SCORE-Werten.

TRD nach dem Heidelberger Modell

Die erste Phase:

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besteht in der Adaptation (‘Anpassung’) der Haut an die geänderten Umgebungsbedingungen nach dem Entkleiden. Dabei werden Regulationsmechanismen angestoßen, deren Abklingen abgewartet werden muß. Dies dauert erfahrungsgemäß etwa 10 Minuten. In dieser Zeit können Meßpunkte des Meßschemas auf der Haut markiert und/oder anamnestische Angaben erhoben werden.

Die zweite Phase:

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Danach beginnt die eigentliche Messung. Mit dem Strahlungsfühler werden nacheinander die Meßstellen des ausgewählten Meßschemas (siehe Anhang 1) in festgelegter Reihenfolge abgetastet und der Meßwert durch Knopfdruck in das Meßsystem übernommen. Wir empfehlen auch deshalb eine Anlage mit PC, weil hier Meßablauf und Meßwertübernahme völlig automatisch gesteuert werden.
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Für Übersichtsmessungen stehen im Gesamtkörperschema insgesamt 98 Meßstellen zur Verfügung, die sich in der Praxis bewährt haben
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Die Übersichtsdiagnostik empfiehlt sich schon deshalb, damit auch schwerwiegende Störfelder außerhalb der organspezifischen Projektionsfelder auf der Haut erfaßt werden können. Dies bedeutet, daß die funktionellen Zusammenhänge von organischen bedingten Krankheitssymptomen auf der Haut und in deren Ausstrahlung sichtbar werden - wenn der Beobachter ein entsprechendes funktionelles Verständnis besitzt und auf die Meßergebnisse anwendet.
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Daher wird bei Brusterkrankungen beispielsweise nicht nur die Brust untersucht, sondern zusätzlich andere markante Punkte des Körpers, was (statistisch) nachweisbar zu einer erheblichen Steigerung des diagnostischen Wertes geführt hat.

Die dritte Phase:

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Nach Abschluß der ersten Messung beginnt die dritte Phase, die Belastung des Temperatur-Regelsystems. Wir empfehlen dazu als unspezifischen Reiz (außerhalb der Meßzonen) eine Kältebelastung der Unterarme (beispielsweise je 5 Tropfen gewöhnliches Wasser auf beide Unterarme einreiben - oder die Anwendung eines Kältesprays).
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Wichtig ist, daß die Provokation unterschwellig erfolgt, weil dann größere Unterschiede zwischen gesunden und kranken Menschen beobachtet werden können (Prinzip der optimalen Reizung im Vergleich zur maximalen Reizung).

Die vierte Phase

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Nach Ablauf einer gewissen Einwirkungszeit (oder Reaktionsphase) beginnt mit der zweiten Messung ('Wiederholungsmessung') die vierte Phase der Thermoregulationsdiagnostik. Jetzt werden dieselben Meßstellen noch einmal gemessen und die Meßwerte in derselben Weise registriert wie bei der ersten Messung.

Damit ist der eigentliche Meßvorgang abgeschlossen.

III. Thermoregulationsdiagnostik und Bioresonanz
Diagnose und Therapie in einer Hand

In zahlreichen Veröffentlichungen bin ich für die breite Anwendung der Bioresonanz-Methode eingetreten und habe ihre Entwicklung selbst betrieben, seit ich 1992 im Zusammenhang mit einer neuartigen Theorie zur Bioenergetik ('Ganzheitlich Systemische Bioenergetik') deren Bedeutung für die Sanfte Medizin erkannt habe. Als Wissenschaftler war mir immer daran gelegen, auch in diesem geheimnisvollen Bereich der Naturheilmedizin Messungen über 'wirkliche Effekte' machen zu können - was mir schliesslich gelang. Seit 1994 arbeite ich nun an einem Programm zur Auswertung von Bioresonanz-Signalen und bin davon überzeugt, dass damit ein Nachweis 'biologischer Energien' möglich ist. Was also lag näher, als die beiden Gebiete - Thermoregulation und Bioresonanz - zu einer komplexen Methode zu vereinigen und so die Vorteile beider Verfahren zu kombinieren. Mit dem neuen TRD-Gerät ist dies möglich, es kann damit zusätzlich eine einfache Bioresonanz-Prüfung und eine Bioresonanz-Behandlung durchgeführt werden. Dabei kommen wir ohne Handelektroden aus, weil wir uns unmittelbar mit dem Körperfeld - Wäremstrahlung einerseits, Bioenergetisches Feld andererseits - befassen.

Im Einzelnen ist für die neue Methode Folgendes vorgesehen:


1. Stimulierung mit einem Bioresonator
Die Stimulierung der Messareale, die mit der TRD untersucht werden, wird mittels eines Bioresonators bewirkt, der sich im Messkopf des TRD-Fühlers befindet. Damit erhoffen wir uns eine weitere Steigerung der Aussagefähigkeit in der TRD.
Mit der Spektralanalyse des Mess-Signals lassen sich Änderungen in den Schwankungen des Strahlungsfeldes gut kontrollieren. Damit erschliesst sich uns ein neuer Bereich für die Beurteilung der biologischen Signale, wenn die FAST TRD angewandt wird.

Doch auch während einer konventionellen TRD-Untersuchung können Bioresonanz-Wirkungen gewünscht sein. Wir haben nun mehrere Möglichkeiten:

Der Bioresonator kann während einer normalen TRD-Messung zugeschaltet werden,
wenn es auf die wissenschaftliche Auswertung nicht ankommt. Dann sind therapeutische
Effekte zu erwarten und die Anwendung ist sowohl effektiv als auch aussagekräftig.

Oder die Stimulierung wird zwischen zwei TRD-Untersuchungen vorgenommen, wenn ein
objektiver Nachweis über deren Wirkung gewünscht ist.

Oder es wird eine Dauermessung über belasteten Zonen durchgeführt, bei der das TRD-Signal zur Therapiekontrolle dient.

2. Bioresonanz-Prüfung ohne TRD
Mit dem neuen Strahlungsfühler lässt ich auch eine Bioresonanz-Prüfung - unabhängig von der TRD - durchführen. Im Grunde ist die Durchführung ähnlich wie bei der TRD - doch das Programm, das die Auswertung vornimmt, ist dem Bioresonanz-Phänomen angepasst. Es handelt sich also um eine Kurzversion des normalen Bioresonanz-Verfahrens, auf die Praxis einer Strahlungsuntersuchung zugeschnitten. Dazu ein Beispiel
Links-Rechts-
Asymmetrie über den Kieferhöhlen
3. Bioresonanz-Prüfung während der TRD
Mit dieser Kurzfassung der Bioresonanz-Methode kann man sie auch parallel (d.h. gleichzeitig) zur TRD anwenden. Dabei wird lediglich der Fühler etwas länger (weitere 2 bis 3 Sekunden) über das Messareal gehalten, das man untersuchen will. Im Standard-Kurzprogramm sind dies, wie oben beschrieben, 15 solcher Areale.
In einem Messgang:

Strahlungswert über den Messarealen
Spektrum der Zeitreihe - und Bioresonanz-Signal zur Auswertung

4. Rückkopplungseffekte mittels Bioresonanz
Gemeint ist hier die Rückkopplung des TRD-Signals - über den Bioresonator - auf die Haut und damit auf das Strahlungsfeld. Das wird unsere Methode der Zukunft.
Es soll dabei das Strahlungsfeld lokal 'überreizt' und in einen partiell destabilen Zustand gebracht werden, bei dem pathologische Signale deutlicher hervortreten. Reaktiv ergeben sich im Normalfall Einschwingvorgänge im Körperfeld, die schliesslich das ganze Regulationssystem erfassen. Es handelt sich hierbei also um eine Mischform von Untersuchung und Therapie - welches von beiden vorherrscht, lässt sich nicht allgemein sagen. Doch unsere bisherigen Erfahrungen lassen diese Entwicklung wertvoll erscheinen, vor allem dann, wenn man alles tun möchte, um Patienten zu helfen - und die 'objektive Beurteilung' dagegen zurückstellt.

Thermoregulation und Strahlung

Die Geburtsstunde einer Diagnostik, die von sich reden machte

Dr. med. Ernst Schwamm zum Gedenken anläßlich seines 20. Todestages


Einleitung

Dr. Ernst Schwamm war Arzt und Menschenfreund. Er hat unzähligen Menschen geholfen und seine Meßmethode machte ihn über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt. Er galt uns als Vater der Thermoregulationsdiagnostik und des Schwamm-Testes (einer besonderen Form des Medikamententestes). Er hat sich stets um andere gesorgt und alles daran gesetzt, seinen Patienten zu helfen. Noch heute erinnere ich mich daran, wie einer seiner Patienten nach Schwamms Tod zu mir sagte: „Wissen Sie, für uns war Dr. Schwamm mehr als eine Lebensversicherung. So lange er lebte, haben wir uns in seiner Obhut sicher gefühlt. Nun, da er tot ist, müssen wir völlig umdenken.“

Dr. Schwamm hat sich als Arzt bewährt und auf alle, die ihn kannten, einen bleibenden Eindruck gemacht. Er hat darüber hinaus auch eine Forschungsarbeit geleistet, die so wertvoll ist, daß es sich lohnt, sie noch einmal aufzurollen: die Entwicklung der Strahlungsthermographie begann in Deutschland, in einer Landarztpraxis von Obernhof an der Lahn.


Das Strahlungsfeld des Menschen wird erforscht

Kehren wir zurück in das Nachkriegsdeutschland des Jahres 1952. Dr. Schwamm hatte sich als junger Arzt in Obernhof an der Lahn niedergelassen und seine Patienten mit unkonventionellen Methoden behandelt. Dazu gehörte insbesondere die Neuraltherapie nach Huneke.

Von seinen Patienten hörte er von einem Mann namens Jung, der in einem Nachbardorf wohnte und die Fähigkeiten eines Magnetopathen besaß. Ich weiß nicht, wie Dr. Schwamm diesen Mann kennengelernt hatte. Jedenfalls kamen Patienten von Herrn Jung in seine Praxis und erzählten ihm von Jung’s Erfolgen, bei Schwerstkranken Leiden zu lindern und Schmerzen zu mildern.

Dieser Herr Jung hatte eine unglaubliche Ausstrahlung, wie sie wohl nur selten vorkommt und noch heute den Wissenschaftlern Kopfzerbrechen verursacht - falls sie sich darüber Gedanken erlauben. Allein schon seine Gegenwart wirkte offenbar schmerzlindernd. Wenn er sich ‘auflud’, drang die Strahlung seiner Hände selbst durch die Kleidung hindurch. Mit einer Ausnahme - bei Nylonstrümpfen konnte er nichts ausrichten. Das wiederum ließ Dr. Schwamm keine Ruhe, er wollte wissen, um welche Art Strahlung es sich dabei handelte - und warum sie nicht durch Nylonstrümpfe hindurchging.

Schwamm sah sich nach Hilfe um, und fand sie bei Herrn Dr. Reeh, der damals noch ein junger Student war. Und zusammen suchten sie nach Antworten auf die Frage, was das Wesen der Jung’schen Strahlung wohl sein könne. Sie durchforsteten die Literatur und unternahmen gemeinsam zahlreiche Meßversuche, doch zunächst ohne Erfolg. Dieser Strahlung war mit elektrophysikalischen Meßgeräten nicht beizukommen.

Schließlich kamen sie auf die Wärmestrahlung als einzig mögliche physikalische Erklärung für das Jung’sche Phänomen. Von dieser ‘Ultrarotstrahlung’ (wie sie damals im deutschen Sprachgebrauch noch hieß) war bekannt, daß sie in Teilen ihres Spektrums von der Haut vollständig absorbiert wurde.

Schwamm und Reeh entwickelten eigenhändig Meßgeräte, um die Wärmestrahlung des Menschen zu erfassen. Zunächst gelang ihnen der Nachweis, daß die Wärmestrahlung sich bei Kranken anders verhält als bei Gesunden. Sie zerlegten die Gesamtstrahlung mit Hilfe von Filtern in Teilspektren und fanden absonderliche Meßwerte bei Krebspatienten. Dann planten sie den Bau eines Infrarotspektrometers - doch an dessen Verwirklichung scheiterten sie, da ihnen nur sehr begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung standen.

Schwamm und Reeh stellten Fragen über Fragen an das Strahlungsfeld des Menschen. Wie verhielt sich die Wärmestrahlung im Vergleich zur Hauttemperatur? Konnte man sie mit einem Schwarzen Strahler physikalischer Bauweise vergleichen? Wie konnte man die zeitlichen Änderungen begreifen, die sich bei der Messung der Strahlungsintensität fanden? Wie hing die Dynamik des Strahlungsfeldes mit dem körpereigenen Temperaturregulationssystem zusammen? Wie konnte man verstehen, daß die Meßwerte an den verschiedenen Körperstellen unterschiedlich ausfielen? Und wie reagierte die Strahlung auf Provokationen jeglicher Art - von der Kälteprovokation über die neuraltherapeutische Reizung bis hin zu psychischen Belastungen?

Die Jahre 1953 und 1954 waren außerordentlich fruchtbar für die beiden Forscher. Das Gebiet war neu, jede Antwort auf eine Frage warf neue Fragen auf. Sie erkannten bald, daß sie ein ‘Diagnostikum’ eigener Art entdeckt hatten. Sie konzipierten Geräte und entwarfen Meßmethoden, die es bis dahin nicht gab. Noch im Sommer 1954 reichten sie Patente ein - in den USA, in Frankreich und in Großbritannien. Verfahrenspatente! Denn es ging um eine neue diagnostische Methode einschließlich der dafür erforderlichen Meßgeräte.

So kam es zu der medizinischen Anwendung der Thermographie, also zur Entwicklung der Thermoregulationsdiagnostik.

Die Thermoregulationsdiagnostik entsteht

Doch noch einmal zurück zu den Anfängen im Sommer 1952.

Schwamm und Reeh suchten in Bibliotheken nach Bekanntem über Strahlung, über deren Emissions- und Absorptionsverhalten. In der Bibliothek von Prof. Gerthsen an der Technischen Hochschule Karlsruhe stieß Reeh auf ein Buch über Ultrarot-Strahlung, eine elektromagnetische Strahlung ähnlich der des sichtbaren Lichtes, aber energieärmer, d.h. mit geringerer Frequenz und größerer Wellenlänge. Es war die einzig bekannte Strahlungsart, die nachweislich vom Menschen emittiert wurde, die mit physikalischen Geräten erfaßt werden konnte, und die von der Wissenschaft anerkannt wurde.

Schwamm und Reeh waren so fasziniert von der Strahlung des Menschen, daß sie sich ihrer Erforschung ganz widmen wollten. Reeh ließ sich vom Studium beurlauben und begann mit dem Bau eines Meßgerätes. „Buchstäblich auf dem Küchentisch haben wir die ersten Thermosensoren zusammengebaut!“ erzählt er und schmunzelt, wenn er an die aufregende Zeit damals denkt. Es war nach dem Krieg und die technischen Mittel waren rar. „Die Verstärker-Röhren mußten wir aus amerikanischen Lagerbeständen erwerben.“ Um so größer war ihr Enthusiasmus.

Noch vor Winteranbruch desselben Jahres war das erste Meßgerät betriebsbereit: Ein Vakuum-Thermoelement als Detektor, ein Galvanometer als Anzeigeinstrument. Ein primitiver Versuchsaufbau, gewiß. Doch sie konnten die vom Menschen ausgehende Strahlung messen! Sie taten es an verschiedenen Probanden und machten in rascher Folge wichtige Entdeckungen.

Das Strahlungsfeld über der Haut war nicht stabil, es veränderte sich. Man konnte es durch Reize gezielt beeinflussen. Dr. Schwamm war ein erfahrener Neuraltherapeut. Mehr als einmal hatte er das berühmte Sekundenphänomen nach Huneke erlebt, doch bis zu diesem Zeitpunkt nicht objektivieren können. Nun hoffte er auf eine Methode, die ihm einen wissenschaftlichen Nachweis dieses Phänomens ermöglichen sollte. Reiz und Stimulus waren für Schwamm so selbstverständlich, daß er immer auf die Reaktionen seiner Patienten achtete. Er wollte mittels der Messungen den Nachweis führen, daß eine gezielte Störfeldbehandlung den Zustand eines Patienten schlagartig verbessern konnte. So war für ihn Thermographie von Anfang an Störfeldsuche und Regulationsdiagnostik. Mit der Strahlungsmessung war der Weg zur Entwicklung der Thermoregulationsdiagnostik vorgezeichnet, und er und Reeh gingen ihn konsequent.

Die spektralen Eigenschaften des Strahlungsfeldes

Jede Messung warf neue Fragen auf - sie bewegten sich auf Neuland. Wie hing das Strahlungsfeld mit den physikalischen Eigenschaften des Organismus zusammen? Es mußte sich um die Strahlung von Molekülen handeln, soviel war aus der Physik bekannt. Molekülschwingungen und Gitterschwingungen von Festkörpern weisen Frequenzen im Infrarotbereich auf - also unterhalb der Schwingungsfrequenzen des sichtbaren Lichtes. So nannten sie die Strahlung, die sie mit ihrem Detektor nachweisen konnten, Molekularstrahlung des Menschen. Und so steht im Titel ihrer ersten Arbeit, die sie im Sommer 1953 beim Hippokrates-Verlag einreichten: „Die Ultrarot-Strahlung des Menschen und seine Molekularspektroskopie“.

Zitat aus dieser Arbeit: „Diese festgestellte Ultrarot-Strahlung, die den Körper insgesamt umgibt, kann nach physikalischen Begriffen nur durch die Bewegung von Molekülen erzeugt sein.“

Noch in den ersten Monaten dieser frühen Messungen zur Wärmestrahlung des Menschen entdeckten sie die zirkadianen Rhythmen, das Auf und Ab der Strahlungsintensität im Tagesverlauf und während der Nacht, das uns heute längst vertraut ist. Doch für sie war es eine wichtige Frage: Hat dieser Rhythmus mit der Sonneneinstrahlung zu tun? Speichert und emittiert der Mensch die Infrarotstrahlung der Sonne, selbst dann, wenn er im Schatten oder im Haus verweilt? Gegen Ende des Jahres 1953 fuhren sie mit ihrem Meßgerät zu einem Bergwerk und Herr Reeh sen. machte eine Dauermessung unter Tage: die Hauttemperatur mit einem konventionellen elektrischen Thermometer und die Ultrarot-Strahlungsintensität über der Haut an denselben Meßstellen - Stirn und Solarplexus - wurden miteinander verglichen. Der Zirkadianrhythmus zeigte sich auch unter Tage, abgeschirmt von jeglicher Sonnenzustrahlung. (Wir wissen heute, daß es sich um endogene Rhythmen handelt, bei denen die soziale Umwelt als Zeitgeber fungiert.) Und sie konnten messen, daß die Strahlungsintensität rascher und mit größeren Ausschlägen auf die inneren Regelzustände reagiert als die Hauttemperatur.

Messungen an gesunden Probanden liefen parallel zu Untersuchungen an Patienten in der Schwammschen Praxis. Herr Reeh hatte alle Hände voll zu tun, denn noch gab es keinen Schreiber an dem Meßgerät - und Computer waren noch lange nicht in Sicht. Meßwerte ablesen, aufschreiben und auf Millimeterpapier aufzeichnen. Es war mühsam, aber es lohnte sich. Schwamm und Reeh konnten nachweisen, daß das Strahlungsfeld des Menschen auch die Charakteristika seiner Erkrankung trägt. Begeistert äußern sie sich in ihrem ersten Artikel im August 1953:

„Neuartig dürfte allerdings die physikalisch objektivierte Feststellung sein, daß sich im elektromagnetischen Wellenbereich der ultraroten Körperstrahlung abweichende energetische Zustandsänderungen und organisch-pathologische Prozesse widerspiegeln.“

Und sie nennen drei Charakteristika, die sie in diesen Monaten mit dem Strahlungsfühler entdecken:

· Die Deformation des Ultrarotfeldes über krankhaft gestörten Zonen

· Die Veränderung der Regulationsfähigkeit im Ganzen sowie über bestimmten Zonen, die mit der ‘Lokalisation des Herdgeschehens’ zusammenhängt

· Die Änderungen im Strahlungsspektrum des Ultrarotfeldes bei Schwerstkranken, insbesondere bei Krebspatienten.

Jede dieser Entdeckungen war ein Meilenstein bei der Erforschung des menschlichen Strahlungsfeldes, das Wesentliche war aufgedeckt - doch es sollte noch Jahre und Jahrzehnte dauern, bis die Erkenntnisse dieser beiden Forscher von der Wissenschaft bestätigt und anerkannt wurden.

Mit ihren Filteruntersuchungen waren sie zum ersten Mal einem Phänomen begegnet, das erst in den Achtziger Jahren wissenschaftlich näher untersucht wurde - den spektralen Absonderlichkeiten bei Krebspatienten. Während bei gesunden Probanden der ausgefilterte Anteil ein konstanter Bruchteil von der Gesamtstrahlung war, variierte der Filteranteil bei Krebspatienten beträchtlich. Im langwelligen Bereich (>15 mm) war die Anomalie noch größer als im kurzwelligen.(<8 mm). Die Abbildung 1 zeigt eine solche Filtermessung an einem Krebspatienten in der Isselschen Klinik an verschiedenen Meßstellen der Haut (die hier nicht explizit aufgeführt werden - die auffälligen Effekte traten im Rückenbereich auf).



Abbildung 1 Vergleich des langwelligen und kurzwelligen Anteils an der Gesamtstrahlung über verschiedenen Hautstellen, wie er nach Einschieben eines IR-Filters in den Bolometerkopf erscheint. Messung an einem Krebspatienten in der Isselschen Klinik. (Nach den Unterlagen von Dr. Reeh, persönliche Mitteilung)

Schwamm und Reeh hatten erkannt, daß es bei Chronisch Kranken zu Strahlungsanomalien kommt. Diese Beobachtung wurde von einer Heidelberger Forschergruppe aufgegriffen, als sie 1977 mit der wissenschaftlichen Überprüfung der Thermoregulationsdiagnostik begann.

Im Rahmen der neu entstandenen Thermospektralanalyse konnte mit einem Infrarot- Fourier-Spektrometer nachgewiesen werden, daß Krebspatienten faktisch die größten Strahlungsanomalien zeigen, und ihr Strahlungsfeld im langwelligen Bereich deutlich von der Temperaturstrahlung (eines Schwarzen Strahlers) zu unterscheiden ist (Folberth und Heim 1984). Die Abbildung 2 zeigt für zwei ausgewählte Beispiele das spektrale Emissionsvermögens: für eine Kontrollperson und einen Krebspatienten. Der Meßbereich liegt zwischen ca. 23 mm und 66 mm, also im Ferninfrarot, weit oberhalb des Strahlungsmaximums, das man bei ca. 10 mm findet.



Abbildung 2 Das spektrale Emissionsvermögen der Haut für eine gesunde Kontrollperson (obere Kurve) und einen Krebspatienten (untere Kurve). Die Temperaturstrahlung folgt der Horizontalen bei E(k) = 1. (Aus der Dissertation von Dr. W. Folberth, 1984)



Schwamm und Reeh haben also Recht behalten: Karzinompatienten zeigen im Bereich der langwelligen Strahlung deutliche Abweichungen von der Temperaturstrahlung ( E(k) = 1 für alle Wellenlängen). Dagegen befolgt die Meßkurve für die Kontrollperson annähernd das Gesetz der Temperaturstrahlung, die Meßkurve pendelt geringfügig um den Wert E(k) = 1. Weitere Untersuchungen an Chronisch Kranken ergaben, daß Abweichungen von dem Wert E(k) = 1 nach beiden Richtungen auftreten können. Vor allem Karzinompatienten weisen häufig auch Werte über 1 auf. (Näheres hinzu bei Folberth und Heim, 1984).

Schwamm und Reeh haben damals nur den geringsten Teil ihrer Ergebnisse der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Messungen und ihre Ergebnisse erschienen vielen ihrer Zeitgenossen als absonderlich und wurden angezweifelt. Es war ‘Neuland’ und sie hatten nicht das Renommé einer Universität hinter sich.


Die Öffentlichkeit erfährt nur wenig

So forschten sie im kleinen Kreis und erwehrten sich durch immer neue Versuche der Anfeindungen, deren sie sich bald ausgesetzt sahen, weil mißgünstige Zeitgenossen sie ob ihres unverständlichen Tuns anschwärzten. Dr. Schwamm mußte den Frankfurter Physikprofessor Czerny - ein Fachmann auf dem Gebiet der Ultrarotstrahlung und (wahrscheinlich) Erfinder der Infrarot-Television - einladen, um sich die Seriosität seiner Forschungsarbeit bestätigen zu lassen.

Im Frühjahr 1953 treten sie mit ihren Ergebnissen zum ersten Mal vor die Öffentlichkeit. Dr. Schwamm hält einen Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Herdforschung über die Ultrarotstrahlung des Menschen. Der Präsident der Gesellschaft, Professor Thielemann aus Frankfurt, ist beeindruckt und zählt fortan zu den aktiven Befürwortern der neuen Untersuchungsmethode.

Im Sommer 1953 reichen sie eine Patentschrift beim britischen und US-amerikanischen Patentamt ein, die Patentanmeldung beim französischen Patentamt folgt noch im selben Monat. Darin geht es um die Patentierung einer neuartigen Diagnostik, nicht um ein Gerätepatent, wie heute oft fälschlicherweise angenommen wird. Zwar haben sie inzwischen einen verbesserten Strahlungsfühler gebaut, der fortan als ‘Bolometer’ zum Wahrzeichen der Schwammschen Untersuchungen wird - in der einschlägigen Literatur liest man noch heute von den sogenannten ‘Bolometer-Messungen’. Doch nicht das Bolometer ist das Neue, das Patentwürdige - das gab es schon früher. Neu ist die Thermoregulationsdiagnostik, die Messung des Ultrarotfeldes und seiner stimulierten Veränderung zum Zweck der medizinischen Diagnosestellung.

Die Patente werden ihnen schließlich erteilt - drei Jahre später zwar, nach einigem Hin und Her. Doch dann wird in den USA, in Frankreich und in Großbritannien anerkannt, daß es sich hierbei um ein neuartiges diagnostisches Verfahren handelt.


Der Gerätebau wird professionell

Inzwischen haben Schwamm und Reeh Kontakt zu den Physikalisch-Technischen Werkstätten in Wiesbaden aufgenommen, wo Dr. Gräwe, ein ehemaliger Mitarbeiter von Professor Czerny aus Frankfurt, den Bau des Bolometers gemeinsam mit Herrn Reeh vorantreibt. Die ersten Infrarotsensoren erwiesen sich als wenig dauerhaft und widerstandsfähig. Das Vakuum in den Meßröhren brach nach wenigen Wochen zusammen und machte die Thermoelement-Detektoren unbrauchbar. So ging man an den Bau von stabilen Geräten, die sich für den Feldeinsatz eigneten. Denn noch im Winter 1953 hatten Schwamm und Reeh Kontakt zu Dr. Issels in dessen Klinik aufgenommen, um Messungen an Krebspatienten durchführen zu können. Die nächste Gerätegeneration verwendete, wie schon gesagt, Bolometer als Sensoren und die Wechsellichtmethode als Meßtechnik. Damit wurden zwei Probleme gelöst - die geringen Spannungen am Bolometer konnten genauer gemessen werden, und die umgebende Raumstrahlung konnte als Bezugspunkt erfaßt werden.


Ein neues medizinisches Konzept entsteht

Im August 1953 reichen Schwamm und Reeh ihren ersten Artikel beim Hippokrates-Verlag zur Veröffentlichung ein. Darin beschreiben sie den Versuchsaufbau und die Meßmethode, wie nicht anders zu erwarten. Als Reiz verwenden sie ein alkoholisches Mittel, das in die Ellenbeuge eingerieben wird. In einer kleinen Tabelle dieser Veröffentlichung werden beispielhaft Messungen an drei Probanden vorgestellt.

Und sie versuchen zu erklären, worum es sich bei ihrer Strahlungsmessung handelt. In wahrhaft weitsichtiger Weise formuliert Schwamm ein Konzept der Ganzheitsmedizin, das uns heute noch modern und fortschrittlich anmutet - denn noch immer ist es nicht Allgemeingut im medizinischen Denken unserer Zeit, und mancher Schulmediziner mag verständnislos den Kopf schütteln, wenn Schwamm formuliert:

„Jeder lebende Gewebskomplex ist ein einheitlich reagierendes System, in welchem jede Veränderung an einem Systemglied zwangsläufig Veränderungen an allen übrigen nach sich zieht.“ (Schwamm und Reeh 1953)

Und in der zweiten Arbeit von 1954 heißt es:

„ Wir erklärten weiterhin, daß dieses Feld jedwedem irgendwie gearteten energetischen Eingriff veränderlich unterliegt und die Möglichkeit seiner Kontrolle somit weitgehende Beobachtungen über die ‘Abläufe im Lebendigen’ gestattet.

Dieses Lebendige im Menschen ist für Schwamm nicht zu trennen von der pulsierenden Lebendigkeit der Biosphäre. So schreibt er 1954:

„Die Kontrolle dieses Energeticums wird insofern von Bedeutung sein, ... , indem sie uns den Mikrokosmos Mensch in seiner Abhängigkeit und Relation zum energetischen Geschehen des ihn umgebenden Makrokosmos aufzeigen wird.“

Wenn Schwamm darlegt, daß für ihn das Strahlungsfeld des Menschen „das vermittelnde Energetikum“ ist, mag man sich fragen, ob wir diese seine Aussage denn schon begriffen haben.

Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich die frühen Arbeiten von Schwamm und Reeh lese, wie weit sie ihrer Zeit vorausgeeilt waren. Es berührt mich tief, mit welchem Enthusiasmus sie geforscht haben, um die Geheimnisse um das Strahlungsfeld des Menschen zu entschleiern. Und ich komme zu dem Schluß, nicht ohne eine gewisse Wehmut zu verspüren, daß wir bis heute, trotz der besseren technischen Möglichkeiten, in der Erforschung des menschlichen Strahlungsfeldes nicht wesentlich weiter gekommen sind.

Die Medizin unserer Zeit hat das Technisch Machbare ausgelotet, ist mit ihren technischen Apparaten tief in das Geheimnis der Zellen und Moleküle eingedrungen. Nun steht sie vor dem letzten Tor, das aufzustoßen sie nicht zögert: den Erbanlagen und ihrer Manipulation in der Gen-Technik. Die Erfolge dieser technisierten Medizin werden unaufhörlich gepriesen, doch dies täuscht nicht mehr darüber hinweg, daß wir dafür Opfer gebracht haben und noch bringen. Die Ökologie der Erde ist ebenso durcheinander gebracht wie die Ökologie des Menschen.

Die Forschungen von Schwamm und Reeh haben einen anderen Weg gewiesen - den der passiven, nichtinvasiven Untersuchung. Trotz des Einsatzes technischer Meßgeräte bleibt die Integrität des Menschen gewahrt, und der Untersucher wird zu einer intuitiv-ganzheitlichen Schau herausgefordert. Dieser Weg kann uns den liebevollen Umgang miteinander lehren. Und er führt uns so in eine bessere Zukunft.