|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Symptomcode 19,99.- Wie wir durch das Stellen hoher Ansprüche
unsere eigenen Krankheiten verursachen
Dr. med. August M. Zoebl, klassisch ausgebildeter Arzt, Homöopath und Consultant:
Die Ursache jeder scheinbar ursachenlos aus dem Nichts kommenden Krankheit sind immer wir selbst im Stellen eines unerfüllbaren Hohen Anspruchs.
Zoebl zeigt auf einfache Weise, wie wir selbst jene unangenehmen Empfindungen erzeugen, die für unseren Körper ein auslösendes Signal, einen Symptomcode darstellen.
Auf diesen Symptomcode reagiert unser System - logisch und in allen Schritten nachvollziehbar - mit der Bildung exakt jener Symptome und Befunde, deren Herkunft wir bisher dem Wirken einer unsichtbaren Krankheit zugeschrieben haben.
Dieses Buch ist für all jene geschrieben, die sich selbst im Verursachen ihrer eigenen Symptome und Befunde erkennen wollen und die durch diese Erkenntnis auch ein bislang blockiertes Potential wieder für ihre eigene Verwirklichung freischalten wollen.
Inhaltsverzeichnis Vor dem wiederentdeckten Wort
"Dieses Buch steht für die Befreiung von furchterregenden Bildern und unheilsamen Vorstellungen zum Thema Krankheit. Nicht nur von der Vorstellung, dass es sich bei Krankheit um einen Fehler unseres Körpers oder unseres Immunsystems handelt, und von dem althergebrachten Glauben, dass Krankheiten eigenständig existierende Gebilde sind, die irgendwo lauern und zufällig und schicksalhaft über uns herfallen können. Es steht vor allem für die Befreiung von der Vorstellung, dass wir persönlich nichts Ursächliches mit unserem Kranksein zu tun hätten. Denn nur wenn wir uns selbst im Verursachen jener 'Beschwerden' - die wir bisher dem Wirken einer unsichtbaren Krankheit zugeschrieben haben - erkennen, können wir auch die volle Verantwortung für unsere Beschwerden übernehmen und haben dadurch die freie Wahl, durch das Treffen neuer und besserer Entscheidungen unser Kranksein zu beenden. So steht dieses Buch letztlich auch für eine grundsätzliche Veränderung unserer Sichtweise gegenüber dem, was wir bisher als 'Heilung' bezeichnet haben."
Inhaltsverzeichnis:
Widmung
Vor dem wiederentdeckten Wort
Definitionen
Kapitel 0 Der Zufall
Kapitel I Der Hohe Anspruch
Kapitel II Das Beobachten
Kapitel III [:Der Symptomcode:]
Kapitel IV Symptome und Befunde
Zeitsynchrone Diagnostik
Kapitel V Die Diagnose
Kapitel VI Der Zwiespalt
Kapitel VII Das Kontrollieren
Kapitel VIII Das Ausgleichen
Kapitel IX Das Zurückziehen
Kapitel X Der Teufelskreis
Kapitel XI Das Ausbrechen
Kapitel XII Die Ohnmacht
Kapitel XIII Das Lösen
Kapitel XIV Das Verbinden
Kapitel XV Das NICHTS
Kapitel XVI Das Zusammenbrechen
Kapitel XVII Die Inspiration
Kapitel XVIII Die Angst
Kapitel XIX Das Selbstbewusstsein
Kapitel XX Das Aufwachen
Kapitel XXI Das Wort Leseprobe
Es mag seltsam erscheinen, ein Buch über Krankheit mit einem Kapitel über den Zufall zu beginnen …, … doch zufälligerweise beginnt auch jede Krankheit mit einem Zufall. Wir haben sie nicht erwartet. Wir haben sie nicht bestellt. Wir haben nicht mit ihr gerechnet. Wir sind selbst überrascht. Aus heiterem Himmel und aus dem Nichts heraus ist sie über uns hergefallen und verursacht seither Beschwerden. Urplötzlich und ohne Vorwarnung ist sie da, noch dazu, ohne dass wir ei - nen Grund dafür nennen könnten. Vorher war an dieser Stelle nichts, jetzt ist da die Krankheit. Und wenn wir den solcherart zufällig von Krankheit Getroffenen fragen, „Warum hast genau DU genau DIESE Krankheit genau JETZT, was ist der Grund und die Ursache dafür?“, wird er nach einer mehr oder weniger langen Denkpause mit ziemlicher Sicherheit antworten: „Keine Ahnung. Weiß ich ni cht. Gute Frage. Würde ich auch gerne wissen.“ Krankheit als schicksalhafter Zufall? Nicht genug, dass Krankheit für uns betroffene Menschen wie ein schicksalhafter Zufall beginnt und uns ratlos macht. In der gängigen Medizin wird das Auftreten von Krankheit sogar prinzipiell und überhaupt als rein zufälliges - im Sinne von sinnloses und willkürliches - Ereignis betrachtet. Es hat dort auch bei näherer Betrachtung keine Logik, keinen Sinn, keine Funktion und keinen Nutzen, sprich, es handelt sich dabei wohl nur um einen zufälligen Fehler unseres Körpers oder unseres Immunsystems, den man durch Behandlung so schnell wie möglich wieder loswerden sollte. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen in dieser statistischen Weltsicht zwar die Wahrscheinlichkeit, an bestimmten Krankheiten zu erkranken, doch letztlich schützt auch das völlige Fehlen solcher Risikofaktoren nicht davor, eventuell dennoch aus dem völligen Nichts heraus wahllos getroffen zu werden. Wir können jederzeit das Opfer einer irgendwo lauernden ‚harmlosen’ bis ‚heimtückischen’ Krankheit werden. ‚organisch’ = ‚frei von Verantwortung’ Die Ansicht vom ‚schicksalhaften Zufall Krankheit’ entbindet uns zwar von jeglicher Verantwortung für unseren Zustand, doch gleichzeitig macht sie uns dadurch auch völlig hilflos. Denn um Krankhei t selbst durch das Treffen neuer, besserer Entscheidungen beheben zu können, müsste man für sie verantwortlich sein.
Doch wie soll man für etwas Verantwortung übernehmen, das einen rein schicksalhaft und willkürlich trifft und an dem man kein eigenes Tun und Lassen erkennen kann? Noch dazu, wo es einem in vielen Fällen sogar wissenschaftlich bestätigt wurde, dass die Krankheit rein ‚organisch’ ist, also das erkrankte Organ dafür verantwortlich ist, dass man krank ist. In solch einer medizinischen Sichtweise bleibt uns somit nichts anderes übrig, als angesichts der Unabwendbarkeit des ‚Zufalls Krankheit’ zu Erduldenden, zu Erleidenden, zu Ertragenden zu werden oder - in einem einzigen Wort zusammengefasst - zu Patienten. Die Ursache ‚keine Ahnung, weiß man nicht’ Nachdem der Kranke vor seiner Krankheit völlig gesund war und er die Krankheit nur als störend erlebt, wird er vermutlich versuchen, seine ursprüngliche Gesundheit wieder herzustellen, indem er die Krankheit so schnell wie möglich wieder loswird. Dazu wendet er sich meist an dafür bestens ausgebildete und nach dem neuesten Stand der Wissenschaft arbei tende Mediziner. Wenn der Kranke nun den entsprechenden Experten hoffnungsvoll fragt, was denn jetzt eigentlich wirklich die Ursache und damit der Grund sei, warum genau sein Organ ohne Ursache aus dem Nichts heraus erkrankt ist, wird er – mit leichten Variationen - immer dieselben Antworten erhalten: Das weiß man nicht. Es gibt viele Ursachen (also letztlich keine richtige). Die Wissenschaft ist noch nicht so weit (und wenn sie so weit ist, wird es einem wahrscheinlich nicht mehr helfen). Man kennt die Ursache noch nicht, aber man kann die Krankheit gut behandeln (was – ohne Kenntnis der Ursache - oft so viel heißt wie lebe slänglich). Daran forscht man sei t Langem (teilweise sei t Jahrtausenden, z.B. bei Rheuma). Das ist noch nicht restlos geklärt (Es ist also bereits alles geklärt und man weiß schon so gut wie alles - bis auf einen winzig kleinen Rest: die Ursache). Stress (!). Keine Ahnung (Man weiß, was den wesentlichen Punkt, die Ursache betri fft, im Grunde gleich viel wie der Kranke). Gute Frage. Wenn ich das wüsste, würde ich den Nobelpreis bekommen. Fragen Sie mich etwas Leichteres. Diese Antworten sind nicht wirklich beruhigend, geschweige denn vertrauenerweckend , denn man drückt dadurch nicht nur aus, dass der überall lauernde Fehler Krankheit jederzeit über jeden von uns grundlos herfallen und uns krank machen kann, sondern man sagt damit auch, dass man bezüglich der Ursache völlig im Dunkeln tappt. Was soll man unter solchen Voraussetzungen eigentlich überhaupt Nachhaltiges tun, wo uns doch einzig und allein die Kenntnis der Ursache bezüglich der eigenen Krankheit ursächliche und damit echte Heilung bringen könnte? Warum steht man nicht auf? Man kann aufgrund der ernüchternden Tatsache, dass einem offensichtlich niemand auf der Welt eine Ursache für die eigene Krankhei t nennen kann - wo doch allein die Kenntnis dieser Ursache Heilung bringt - nur ei - nes tun: Sich selbst auf die Suche nach der Ursache machen, ohne zu wissen , wohin einen diese Suche führen wird. G Man kann dazu alle bestehenden Datenbanken durchforsten. G Man kann alle verfügbare Li teratur durchsehen. G Man kann die größten diesbezüglichen Autoritäten konsultieren. G Man kann selbst darüber nachdenken. Und wenn man am Ende seiner Suche zur selben erleuchtenden Erkenntnis gekommen ist, nämlich dass einen tatsächlich keine einzige Ursache der Welt dazu zwingt, krank zu sein und es im ganzen Universum keinen Grund für die eigene Krankheit gibt und alle Autoritäten das einem nur immer und immer wieder bestätigen: Warum steht man nicht auf der Stelle auf, nimmt seine Befunde und geht? Die Tür steht offen! Ohne Ursache im Gefängnis Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Gefängnis und beim Nachgrübeln in Ihrer Zelle kommt Ihnen zufälligerweise erstmals auch der verrückte Gedanke, dass es für Sie eigentlich keinen logischen Grund gibt, im Gefängnis zu sitzen. Es gibt keine Ursache dafür. Es gibt nichts, was Ihre Anwesenheit dort rechtfertigen würde. Sie haben weder jemandem etwas getan noch hat Sie jemand wegen irgendetwas verurteilt. Sie gehen daraufhin zum Gefängnisdirektor und schildern ihm Ihre zufällige Entdeckung. Der schaut in seinen Akten nach, wo zwar ein paar Sachen über Sie geschrieben stehen, doch nirgendwo der Grund, warum Sie in einem Gefängnis sitzen sollten. Daraufhin tätigt er ein paar Telefonate mit den höchsten Stellen, doch selbst diese können keinen Grund nennen. Sodass er am Ende wie Sie zu dem Schluss kommt: „Es stimmt. Es gibt keine Ursache, warum Sie hier sind. Es gibt tatsächlich keinen Grund. Niemand hat Sie wegen irgendetwas verurteilt. Es liegt kein Grund vor, Sie hier festzuhalten. Warum sind Sie eigentlich hier?“ Und wenn Sie dann antworten: „Keine Ahnung. Weiß ich nicht. Ich dachte, das können Sie mir sagen“, er aber nur den Kopf schüttelt und sagt: „Nein, das weiß ich auch nicht“, dann werden Sie doch - nach einigen Momenten der Verwunderung - früher oder später ganz vorsichtig die ‚verrückte’ Frage stel - len müssen: „Wenn es keinen Grund gibt, warum ich hier bin: Das heißt doch, dass ich auf der Stelle aufstehen, meine Sachen nehmen und gehen kann, oder?“ Der Gefängnisdirektor wird daraufhin - jetzt selbst verunsichert, denn so direkt hat ihn das noch nie jemand gefragt - noch einmal nervös in seinen Unterlagen kramen, doch dann anhand dieser Konstellation - keine Ursache, keine Logik, kein Sinn, kein einziger nennbarer Grund für den Aufenthalt in seinen Gemäuern - verdutzt sagen müssen: „Ja, Sie haben recht. Sie können auf der Stelle aufstehen, Ihre Sachen nehmen und gehen. Niemand zwingt Sie, hier zu bleiben. Es gibt keinen Grund dafür. Keinen einzigen. Ich weiß auch nicht, wieso Sie da sind. Warum ist das bis jetzt niemandem aufgefallen …? Wie sind Sie eigentlich hier hereingekommen?“ Die Frage, wie man überhaupt dort hineinkommen konnte, ist an dieser Stelle noch nicht von wesentlicher Bedeutung. Hier ist es vorerst nur einmal wichtig, die Gewissheit zu haben, dass man aufstehen, seine Sachen nehmen und gehen kann. Also: Worauf wartet man? Die Tür steht offen! Ein Zufall, der zufällig immer wieder kommt, ist weniger zufällig als auffällig Die ewig fehlende und unauffindbare Ursache mag bei der eigenen Krankheit als bedauernswerter Zufall erscheinen, der gelegentlich bei Krankheiten vorkommen kann und eine ursächliche Heilung von vornherein unmöglich macht. Untersucht man jedoch auch andere bekannte Krankheiten auf dieses Phänomen der ‚letztlich fehlenden Ursache’ hin, dann wird man zu einem überraschenden Ergebnis kommen: Denn ‚zufälligerweise’ findet man bei allen aus dem Nichts gekommenen Krankheiten letztlich immer diese fehlende Ursache. Diese fehlende Ursache und damit der letztlich nicht vorhandene Grund ist somit allen aus dem Nichts gekommenen Krankheiten gemeinsam. Gesetzmäßig und seit Jahrtausenden. Man kennt sie nicht, hat keine Ahnung. Niemand hat sie je gesehen. Ist das reiner Zufall oder könnte uns das etwas sagen, im Sinne von: Wäre es möglich, dass es sich bei diesem scheinbaren ‚Mangel’ an Wissen - dass die Ursache der Krankheit letztlich immer fehlt - um keinen unangenehmen Zufall handelt, sondern um eine wertvolle Information? Eine Information, die wir nutzen könnten und die uns völlig neue Dimensionen der Krankheit und vor allem auch der Heilung öffnet? Was wie ein Fehler aussieht, ist der Schlüssel Genehmigen wir uns einmal eine etwas größere Prise Verrücktheit und gehen wir davon aus, dass die ewig fehlende Ursache für eine Krankhei t kein Mangel an Wissen ist - im Sinne, dass wir nur noch nicht genug geforscht und gesucht haben -, sondern dass genau das die gesuchte und alles in Wohlgefallen auflösende Information IST: Verrückt? Noch nicht verrückt genug! Was würde die Information ‚Es gibt keine Ursache für Krankheit’ bedeuten? Es gibt keine Ursache für Krankheit. Es würde vor allem bedeuten, dass Krankheit nicht als eigenständiges Gebilde existieren kann, sondern ein Teil von etwas sein muss. Und da Krankheit ohne Ursache als eigenständiges Gebilde nicht existieren kann, muss sie auch jetzt nach wie vor als Teil dieser Ganzheit in Erscheinung treten, zu der sie ursprünglich gehört. Und sie muss auch jetzt, obwohl man sie als getrennt von dieser ursprünglichen Ganzheit erlebt , nach wie vor zu dieser gehören und als Teil von ihr auftreten. Wenn wir Krankhei t mit dieser neuen Information ‚fehlende Ursache zeigt an, dass Krankheit Teil einer ursprünglichen Ganzheit sein muss’ betrachten und untersuchen, wo und wie Krankheit auftritt, müssen wir zu unserer Verwunderung feststellen: Es stimmt. Krankheit existiert zwar scheinbar als eigenständiges Gebilde - als Rheuma, Angina, Schlaflosigkeit, Kurzsichtigkeit , Bluthochdruck, … -, doch letztlich existiert Krankheit tatsächlich nur und ausschließlich durch uns und mit uns und in uns. Es gibt keine Krankheit, die unabhängig von uns existiert. Es gibt nirgendwo ohne uns ein Rheuma, eine Angina, eine Schlaflosigkeit, eine Kurzsichtigkei t, einen Bluthochdruck, … - weder im Wald noch auf der Wiese. Es kann sich also unter dieser Konstellation - aus dem Nichts gekommen und keine Ursache - bei Krankhei t nur um einen Teil von uns selbst handeln. Krankheit muss - wenn sie aus dem Nichts gekommen ist und keine eigene Ursache hat - ein gefallener und dami t jetzt fehlender Teil unserer ursprünglichen Ganzheit sein. Es gibt uns ohne Krankheit, doch es gibt keine Krankheit ohne uns Die Annahme, dass Krankheit ein ganz normaler, aber ‚verlorener’ Teil unserer ursprünglichen Ganzheit ist, kann nicht nur erklären, warum Krankheit letztlich keine Ursache hat, sondern macht noch ein weiteres Phänomen von Krankheit verständlich: Warum Krankheit aus dem absoluten Nichts kommen und ins absolute Nichts verschwinden kann. Krankheit vor der Krankheit: Solange dieser Teil, der später als Krankhei t in Erscheinung tritt, ein ganz normaler , unersetzlicher Teil unserer Integrität ist, eine Eigenschaft , die an der entsprechenden Stelle ihre Aufgabe erfüllt, wird dieser Teil nicht als eigenständige Existenz auffallen. Dort ist ‚Nichts’. Krankheit während der Krankheit: Kommt uns dieser unersetzliche Teil abhanden, dann wird er plötzlich als eigenständige Existenz auf sich aufmerksam machen. Ein Zeichen dafür, dass es sich dabei nach wie vor um einen Teil von uns handelt, ist, dass dieser Teil als ‚Krankheit’ klarerweise keine eigene Ursache haben kann. Denn es gibt ihn ja nicht als eigenständige Existenz , sondern er existiert nur als fehlender Teil von etwas , das nun nicht mehr ganz ist. Krankheit während der Heilung: Wenn es uns gelingt - oder es spontan von alleine geschieht -, diesen ‚gefallenen’ Teil wiederzubekommen und für uns zu nutzen, so wird er zunehmend aufhören, uns zu fehlen, und das, was sein Fehlen angezeigt hat - die Krankheit -, wird ebenfalls an der Stelle immer mehr zurückgehen. Ohne dass man dieser übertriebene Beachtung geschenkt oder sie gar als eigenständiges Gebilde behandelt hätte. Krankheit nach der Krankheit: Wenn dieser ‚verlorene’ Teil wieder an seiner ursprünglichen Stelle eingefügt ist und dort seine Funktion erfüllen kann - was einer ‚Heilung’ im Sinne einer Ganzwerdung entspricht -, wird er wiederum aufhören, als eigenständige Existenz, als Krankheit, zu existieren. Was ein völliges Verschwinden der ‚Krankheit’ in jenes Nichts bedeutet, aus dem sie ursprünglich gekommen ist. Echte Heilung bedeutet somit immer, etwas zurückzubekommen, dessen Fehlen einen krank und schwach gemacht hat. Wir haben danach mehr Möglichkeiten als während der Krankheit. Wir sind an dieser Stelle wieder ‚ganz’ geworden. Wir haben als Krankheit genau das, was uns als menschliche Eigenschaft fehlt So paradox das auch klingen mag: Da die Krankheit exakt das anzeigt, was fehlt, müssen wir, um wieder zu genesen, genau das bekommen, was die Krankheit IST. Vor allem dürfen wir aber nicht länger versuchen, Krankheit loszuwerden, denn die Konstellation ‚ohne Ursache und aus dem Nichts gekommen’ zeigt bereits an, dass wir dort etwas losgeworden sind und dass genau dieses Fehlen jetzt die Krankheit bewirkt. Jeder Versuch, es noch mehr loszuwerden, würde nur die Lücke und damit das Fehlen vergrößern und damit auch die Krankheit verstärken. Wir müssen stattdessen genau das Gegenteil tun: Das, was die ‚Krankheit’ durch alle erfahrbaren Ebenen unserer Existenz hindurch ist, bekommen. Dazu müssen wir die ‚Information Krankhei t’ aufbereiten und verfeinern, um sie zu verstehen und letztlich zum Treffen neuer, heilsamer Entscheidungen nutzen zu können. Heißt das vereinfacht gesagt, dass z.B. dem Schlaflosen die Schlaflosigkeit fehlt und er sie ‚bekommen’ muss, um wieder schlafen zu können? Heißt das, dass dem Kurzsichtigen die Kurzsichtigkeit fehlt und er die Kurzsichtigkei t ‚bekommen’ muss, um wieder normal zu sehen? Heißt das, dass dem Depressiven die Depression fehlt, und er sie wieder ‚bekommen‘ muss, um sich wieder gut zu fühlen? Exakt das heißt es, vereinfacht gesagt. Der Allergiker muss wieder überempfindlich auf Kleinigkeiten reagieren lernen, anstatt immer nur gelassen sein zu wollen, der Kurzsichtige muss wieder lernen, kurzsichtig zu werden, anstatt über alles, was Jetzt klar notwendig ist, ignorant hinwegzusehen, der Hustende muss wieder zu husten und zu schimpfen lernen, anstatt alles diplomatisch regeln zu wollen ... Wir können daher als Prinzip zusammenfassen: Wenn eine Krankheit keine Ursache und keinen Grund hat, dann zeigt sie genau das an, was uns zu unserer ursprüngli- chen Ganzheit und damit ‚Gesundheit’ fehlt.
Die Krankheit als Stein der Weisen Wir brauchen nicht länger irgendwo in der Welt nach dem Stein der Weisen zu suchen, um wieder ‚heil’ zu werden: die Krankheit selbst ist der Stein der Weisen und damit die fehlende Information, mit der wir unsere Krankhei t wieder in den fehlenden Teil unserer ursprünglichen Gesundheit verwandeln können. Wir müssen nur lernen, die wertvolle und offenliegende ‚Information Krankhei t’ zu nutzen und zu gebrauchen. Stehen Sie auf, nehmen Sie Ihre Befunde und gehen Sie Wenn Ihre Krankheit eine Ursache hat, dann beheben Sie diese bitte - so weit als möglich -, um wieder gesund zu werden. Wenn Ihre Krankheit hingegen aus dem völligen Nichts gekommen ist und trotz genauestem Nachforschen keine Ursache und keinen Grund erkennen lässt, dann können Sie jetzt aufstehen, Ihre Befunde nehmen und gehen. Denn dann zeigt diese Konstellation an, dass Sie im Grunde keine Krankheit haben, sondern Ihnen genau das, was Ihre Krankheit anzeigt, fehlt. Also: Sind Sie aufgestanden? Haben Sie Ihre Befunde genommen? Wollen Sie gehen? Ja? Gut. Dann gehen wir. Wohin? Dorthin, wohin Ihre Befunde und Symptome weisen und wo Ihre Krankheit keine Krankhei t mehr ist, sondern wieder ein ganz normaler, unersetzlicher Teil Ihrer ursprünglichen Vollkommenhei t, der Ihnen wieder zur Verwirklichung Ihrer Talente zur Verfügung steht. Zusammenfassung Kapitel 0 1. ‚Krankheit‘ - wenn sie aus dem völligen Nichts gekommen ist und keine Ursache hat - ist ein ‚gefallener’ und damit verlorener Teil unserer ursprünglichen Ganzheit und Vollkommenheit. 2. Die ‚Krankheit’ zeigt in dieser Konstellation - aus dem Nichts gekommen und keine Ursache - exakt jenen Teil an, der uns an der entsprechenden Stelle zur ursprünglichen Ganzheit fehlt und dessen Fehlen die Krankhei t bewirkt. 3. Wollen wir unsere ursprüngliche Ganzheit und damit ‚Gesundheit’ wiedererlangen, müssen wir exakt jenen Teil, dessen Fehlen die Krankheit anzeigt, wieder bekommen.
Kapitel 1 Der hohe Anspruch Das Geheimnis beeindruckt niemanden. Der Trick, für den du es benutzt, ist alles. Prestige - Die Meister der Ma Wenn wir es einmal wagen, unsere Aufmerksamkeit bei Krankheit nur auf das zu richten, was außerhalb jeglicher Spekulation, Angst oder Vermutung liegt und was wir tatsächlich sehen, hören, tasten, fühlen oder gar messen können, dann kommen wir zu einem überraschenden Ergebnis. Dann ist nämlich alles, was von Krankheit übrig bleibt, nur noch eine uns durch unsere eigenen Sinne vermittelte Wahrnehmung. Etwa die Wahrnehmung eines Surrens im Ohr, die Wahrnehmung einer Rötung im Hals, die Wahrnehmung einer Unschärfe beim Sehen, die Wahrnehmung eines Juckens der Haut, die Wahrnehmung eines Schmerzes im Kopf, die Wahrnehmung eines Knotens in der Brust, die Wahrnehmung ei ner Unregelmäßigkeit im Herzrhythmus, die Wahrnehmung des Gefühls, in einem tiefen, dunklen Loch zu sitzen usw. So seltsam uns all diese mit Krankhei t verbundenen Phänomene und Empfindungen auch erscheinen mögen, sie werden letztlich ausschließlich von unserer eigenen Wahrnehmung und damit von uns selbst hervorgebracht und produziert. Der wesentliche Unterschied zu einer ‚normalen’ Wahrnehmung ist nur der, dass ihnen kein reales Ereignis zugeordnet werden kann. Sie entstehen offensichtlich ohne auslösendes Ereignis und damit ohne Ursache aus sich selbst heraus. Krankheit als reines Phänomen unserer eigenen, in sich selbst zurücklaufenden Wahrnehmung Wenn wir es bei solch einem Phänomen wie bei Krankheit – reale Wahrnehmung ohne auslösende Ursache – nicht mit einem Weltwunder zu tun haben möchten, müssen wir uns an dieser Stelle folgende Frage stellen: Unter welchen Bedingungen ist es möglich, dass wir etwas an uns real wahrnehmen - sehen, hören, tasten, riechen, fühlen und letztlich auch objektiv messen - können, ohne dass ein auslösendes Ereignis dafür vorhanden ist? Unter welchen Bedingungen ist es somit möglich, dass eine reale Wahrnehmung - etwa eine Rötung, ein Geräusch, ein Hustenreiz, eine Empfindung - ohne äußere oder innere Ursache von selbst entstehen kann? Im Grunde gibt es für dieses Phänomen - Wahrnehmung ohne wahrnehmbare Ursache - nur eine einzige logische Erklärung: Wenn wir an uns etwas beobachten können, das ohne Ursache aus sich selbst heraus entsteht, dann muss unsere Wahrnehmung sich an dieser Stelle selbst verursachen und produzieren. Etwa indem sie dort rückkoppelungsartig in sich selbst zurückläuft, wodurch sich - ohne äußere Ursache und ohne reales Ereignis - eine immer stärker werdende und für uns völlig reale Empfindung hochschaukelt, die jedoch ein reines Kunstprodukt unseres eigenen Erkenntnisapparates darstellt. Eine derart hochgeschaukelte Empfindung würde vielleicht - außer dass sie permanent ein unangenehmes Grundgefühl vermittelt - nicht weiter auffallen. Da sie jedoch aus unserer ganz ‚normalen’ Wahrnehmung kommt, reagiert unser körperliches System auf diesen Informationsimpuls genauso, wie wenn diese Empfindung von einem realen Ereignis verursacht worden wäre. Es werden dann davon jene mehr oder weniger körperlichen Reaktionen ausgelöst, die dann scheinbar ebenfalls ohne Ursache aus sich selbst heraus entstehen und deren Auftreten wir bisher dem Wirken einer unsichtbaren Krankheit zugeschrieben haben. Wenn wir Krankheit als reines Phänomen unserer eigenen, in sich selbst zurücklaufenden Wahrnehmung betrachten, das allein durch unser ‚rückkoppelndes Beobachten’ verursacht und aufrechterhalten wird, dann können nur wir selbst als Verursacher dieses Phänomens infrage kommen. Denn wer sonst bestimmt, worauf sich der aktive Teil unserer Wahrnehmung, das Beobachten, richtet, außer wir selbst? Wir selbst bestimmen Diese durch eine Rückkoppelungsschleife in unserer Wahrnehmung hervorgerufenen ‚realen’ Empfindungen werde ich im Folgenden als Symptomcode bezeichnen, da sie für unser organisches System einen Code darstellen, der jene mehr oder weniger körperlichen Reaktionen auslöst, die wir als Symptome beobachten und eventuell auch als Befunde erheben können.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
durch unseren Willen, unser Interesse und unsere Aufmerksamkeit, worauf sich unser Beobachten mehr oder weniger spontan richtet. Doch was tun wir denn so Verkehrtes, die wir doch nur gesund werden und unsere Krankheit loswerden wollen, dass wir uns mit unserer Wahrnehmung in einen Teufelskreis bringen? Was tun wir denn so Verkehrtes, dass unsere eigene Wahrnehmung allein durch unser Beobachten immer mehr von jener unangenehmen Empfindung produziert, die in unserem Körper jene Reaktionen auslöst, die wir wiederum beobachten können und deren Beobachtung in uns wiederum genau jene unangenehme Empfindung auslöst und verstärkt, die wiederum die dadurch ausgelösten körperlichen Reaktionen verstärkt, was wir wiederum beobachten können usw.? Was tun wir denn so Verkehrtes? Gesund werden und die Krankheit loswerden wollen. Das tun wir. Und das kann unter dieser Konstellation nur verkehrt sein. Denn wenn Krankheit ein reines Phänomen unserer eigenen, in sich selbst zurücklaufenden Wahrnehmung ist, dann verursachen wir die Wahrnehmung Krankheit umso mehr, je mehr wir unsere Aufmerksamkeit und auch unsere Beobachtung auf sie richten, um sie loszuwerden. Da unser Kranksein jedoch nicht mi t dem Anspruch gesund zu werden begonnen haben kann, muss dahinter ein unbekannter Faktor versteckt sein, eine unsere Wahrnehmung manipulierende Ursache, die uns dazu treibt, besten Wissens und Gewissens etwas Verkehrtes und Krankmachendes zu tun. Es muss eine Ursache geben, die uns einen ganz normalen Teil unserer Ganzheit verkehrterweise als unangenehm, nicht zu uns gehörig und damit als Krankheit erkennen lässt. Und was diese Ursache ist, kann man herausfinden, indem man es wagt, sich die unverschämte Frage zu stellen: Warum will man seine Krankheit eigentlich loswerden? Man will Krankheit nicht nur loswerden, man ist teilweise sogar bis zur Selbstauflösung ‚besessen’ davon, sie mitsamt ihren Krankheitszeichen, den Symptomen, loszuwerden, weil sie die Summe jener Wahrnehmungen, Beobachtungen, Gefühle, Empfindungen und materiellen Veränderungen ist, die man an sich selbst als unangenehm, störend und nicht zu sich gehörig erkannt hat. Man empfindet diese Veränderungen als unangenehm. Sie stören einen dabei, einen bestimmten Anspruch an sich selbst zu erfüllen und schränken einen in den entsprechenden Lebensbereichen ein. Man sieht sich etwa als einen aktiven Menschen, doch die ständige Müdigkeit hindert ei - nen daran, all die Dinge zu machen, die man früher auch gemacht hat. Man sieht sich etwa als einen fröhlichen und humorvollen Menschen, doch die ständige grundlose Traurigkei t und depressive Stimmung hindert einen daran, wieder einmal einfach ‚von Herzen lachen’ oder ‚sich freuen’ zu können. Man sieht sich etwa als total unabhängigen und freien Menschen, doch durch die rheumatischen Gelenksbeschwerden fühlt man sich total blockiert und abhängig von anderen. An der Krankheit stört uns also persönlich, dass sie uns bei unserem Versuch einschränkt, einen bestimmten Anspruch an uns selbst und an die Welt zu erfüllen. Wir fühlen uns durch sie und durch die von ihr vermittelten Wahrnehmungen unvollkommen, eingeschränkt und krank - nicht mehr ICH. Wenn dieser persönliche Anspruch an uns selbst die Ursache ist, warum wir die Krankheit loswerden wollen, wir aber genau durch dieses Loswerdenwollen den krankhei tsproduzierenden Erkenntnisprozess in unserem Bewusstsein in Gang setzen, dann muss - nach allen Gesetzen der Logik – genau dieser Hohe Anspruch die bislang unbekannte Ursache der Wahrnehmung Krankheit sein. Persönliche Hohe Ansprüche als Ursache von ursachenloser Krankheit Wenn man einmal erkennt, dass hinter jeder scheinbar ohne Ursache entstehenden ‚Wahrnehmung Krankhei t’ ein aus freiem Willen gestellter Hoher Anspruch steht, liegt das Geheimnis von Krankheit offen auf dem Tisch. Es ist nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Solche Hohen Ansprüche wirken auf den ersten Blick völlig harmlos und alltäglich: Ich will alles perfekt haben. Ich will, dass es allen gut geht. Ich will nie so werden wie meine Mutter. Ich will, dass man ehrlich zu mir ist. Ich will niemand belasten. Ich will total unabhängig sein. Ich will allen alles recht machen. Ich will so geliebt werden, wie ich bin. Ich will alles richtig machen.
Das Stellen eines Hohen Anspruchs als Biss in den Apfel der Krankheitserkenntnis „Was haben Sie für einen Anspruch?“ „Einen hohen. Wahrscheinlich einen zu hohen. Ich erwarte mir einfach zu viel.“ Der rein geistige ‚Hohe Anspruch’ hat primär gar nichts mi t ‚organischer’ Krankheit zu tun, doch setzen wir durch ihn einen krankmachenden Erkenntnisprozess in unserem Bewusstsein in Gang, der sich direkt auf unser Beobachten und damit auf unsere Wahrnehmung auswirkt. Auf die - durch die beobachteten Bilder - in der Wahrnehmung ausgelösten Empfindungen reagiert schließlich auch unser organisches System mit der Bildung jener Symptome, aus denen wir dann eine Krankheit diagnostizieren können. Das Krankmachende an einem Hohen Anspruch ist, dass wir durch ihn plötzlich innerhalb unserer eigenen Vollkommenheit etwas als schlecht und störend erkennen. Wir versuchen dann, wieder vollkommen zu werden, indem wir das durch den Hohen Anspruch als schlecht Erkannte loswerden, um so wiederum unseren Hohen Anspruch zu erfüllen. Wer etwa den Anspruch ‚fleißig’ sein - im Gegensatz zu ‚faul‘ sein - stellt, erkennt plötzlich nur noch, wie faul er eigentlich ist und wie viel er noch tun müsste, um dieses unangenehme Gefühl, faul zu sein, loszuwerden. Wer den Anspruch stellt, ‚ein fröhlicher Mensch zu sein’ - im Gegensatz zu ‚traurig‘ -, erkennt ‚zufälligerweise’ nur noch Dinge, die in ihm die Empfindung ‚traurig’ auslösen und muss ständig etwas tun, um dieses unangenehme Gefühl auszugleichen, da er ja das Gefühl ‚traurig’ nicht haben will, denn: „Ich bin ja ein fröhlicher Mensch.“ Wer den Anspruch stellt, ‚unabhängig’ zu sein - im Gegensatz zu ‚abhängig‘ -, nimmt plötzlich ‚zufälligerweise’ nur noch wahr, wie abhängig er eigentlich ist und wo er überall Entscheidungen treffen müsste, um dieses unangenehme Gefühl von Abhängigkeit loszuwerden. Doch da allein das Stellen des Hohen Anspruchs die Ursache der Beschwerden und damit der Unvollkommenheit ist, können wir nicht dadurch wieder vollkommen werden, dass wir diesen Anspruch immer mehr erfüllen. Wir werden dadurch nur immer mehr von jener ‚unangenehmen’ Empfindung erzeugen, die wir durch unser Loswerdenwollen immer mehr verursachen und verstärken. Wir versuchen, durch Erfüllen des Hohen Anspruchs jene Vollkommenheit zurückzubekommen, die wir durch ihn erst verloren haben und zu dessen Erfüllung immer wei ter verlieren. Warum stellt man einen so Hohen Anspruch? Warum lädt man Leid auf sich, nur um einen Hohen Anspruch zu stellen, den man nie erfüllen kann und der einen dadurch zu einem ewig Unzufriedenen und Getriebenen werden lässt und letztlich krank macht? Die Antwort ist recht einfach: Es geht einzig und allein darum, einen eigenen Willen durchzusetzen, um dadurch egodominante MACHT und KONTROLLE auszuüben. Und die einzige wirkliche Beschwerde ist dann, dass die anderen nicht so tun, wie man will oder es nicht so geht, wie man will. Und dieses Gefühl, ‚dass es nicht so geht, wie man will‘, hat man dann letztlich auch durch die eigene, genau dadurch verursachte ‚Krankheit‘. Man hat dann das Gefühl, der Körper sei ‚gegen einen‘. In Wirklichkeit reagiert der Körper nur exakt auf jene unangenehmen Empfindungen, in die man sich zur vermeintlichen Erfüllung des Hohen Anspruchs permanent hineinsteigert. Durch das Stellen des Hohen Anspruchs ernennt man sich außerdem zur obersten moralischen Instanz über einen bestimmen Bereich, etwa über fleißig sein, ehrlich sein, perfekt sein, gerecht sein, unabhängig sein, zufrieden sein, eine gute Mutter sein, … und beurteilt und verurteilt von diesem Hohen Standpunkt aus nicht bloß alle anderen, die nicht so einen Hohen Anspruch haben, sondern vor allem sich selbst. Man ist dadurch, dass man den Höchsten Anspruch hat, immer die oberste Instanz und bestimmt ab nun, was richtig oder falsch, gut oder böse ist. Und man macht die eigene Zufriedenheit und das eigene Wohlbefinden einzig und allein von der Erfüllung dieses Anspruchs abhängig. Gut ist dann, was der Erfüllung des eigenen Anspruchs dient, schlecht ist, was ihm widerstrebt oder ihn nicht erfüllt. Durch das Stellen des Hohen Anspruchs fällt uns nicht nur auf, was alles nicht passt und worüber wir uns daher beschweren können, es geht sogar noch einen Schritt weiter: Durch das Stellen des Hohen Anspruchs produziert man diese Beschwerden auch selbst, und zwar einzig und allein, um sich beschweren zu können. Man verursacht durch das eigene negative Beobachten jene unangenehmen Empfindungen, über die man sich dann ewig unzufrieden beschwert und die man dann loswerden will, um den Anspruch zu erfüllen. „Wann etwas perfekt ist? Wenn ICH nichts mehr zu beanstanden habe. Aber ich finde eben ständig etwas zu beanstanden. Und wenn einmal nichts zu finden ist, dann suche ich schon so lange, bis ich wieder etwas finde. Und man findet immer etwas. Obwohl ich weiß, dass das ein Unsinn ist, und ich damit mir selbst und anderen das Leben schwer mache, doch ich kann nicht anders …“ Ein echtes Ziel kann man erreichen. Einen Hohen Anspruch hingegen kann man nie erfüllen. Es geht auch nicht darum, ihn endgültig zu erfüllen und sich dadurch von ihm zu lösen. Es geht darum, die durch den Anspruch gewonnene ‚Macht’ immer wei ter auszubauen und sich durch die selbst verursachte Beschwerde einen permanenten Grund für eigenmächtiges Handeln zu schaffen. Man tyrannisiert durch solch unerfüllbare Hohe Ansprüche - und die dadurch künstlich entstehende permanente Unzufriedenheit - nicht bloß andere, sondern vor allem sich selbst. Man macht sich und anderen das Leben unnötig schwer. Doch wenn man einmal mittendrin ist, macht es einem das damit verbundene ‚angenehme’ Machtgefühl - dass man letztlich immer bekommt, was man sich in den Kopf gesetzt hat, wenn auch zu einem Hohen Preis - auch nicht gerade leicht, damit aufzuhören. Wir können oft nicht einmal dann mi t diesem teuflischen Spiel aufhören, wenn wir - etwa durch eine von diesem Anspruch verursachte, unerträglich gewordene Wahrnehmung Krankheit - hilflos und ohnmächtig in eine Sackgasse geraten sind und nicht mehr vor noch zurück können. Denn dann treiben wir dieses Spiel auf der nächsten Ebene weiter, indem wir uns in den Kopf setzen, die genau dadurch entstandene Krankhei t loszuwerden und sie so lange zu bekämpfen, bis wir wieder gesund sind. Identifikation als Infektion Die Infektion mit dem ‚Hohen-Anspruchsvirus’ erfolgt über Identi fikation. Indem wir uns mit ihm identifizieren und sagen „Das bin einfach ICH“, machen wir den Anspruch zu einem scheinbar unersetzlichen Teil unseres Charakters. Durch unsere Identifikation infizieren wir uns mit ihm und bauen ihn dadurch quasi in den Quellcode unserer Persönlichkeit ein. Man hat dann dafür das eigene Ich an dieser Stelle aufgegeben und definiert sich dort nur noch über den eigenen Hohen Anspruch und damit über das vom Hohen Anspruch künstlich geschaffene, ewig unzufriedene und unerfüllbare ‚Ich’. Durch die Identifikation halten wir diesen ‚virusartigen’ Anspruch für absolut gut und tugendhaft und erleben ihn als selbstverständlichen Teil von uns selbst, den wir um jeden Preis erfüllen wollen und für den wir letztlich auch bereit sind zu kämpfen. Wir sagen dann z.B. voll Stolz: „Ich bin ein Mensch, der nicht streiten mag.“ (z.B. Gastritis) „Ich bin ein froher und lebenslustiger Mensch.“ (z.B. Depression) „Ich bin ein Mensch, der gerne total unabhängig ist.“ (z.B. Rheuma) „Ich bin ein Mensch, der alle verstehen will.“ (z.B. Migräne) „Ich bin ein Mensch, der immer sehr gelassen ist.“ (z.B. Allergie) „Ich bin ein Mensch, der gerne alles unter Kontrolle hat und sicher ist, dass nichts passieren kann.“ (z.B. Panikattacken) Allein, dass wir durch seine Erfüllung immer enger, eingeschränkter und kränker werden, zeigt uns, dass der Hohe Anspruch kein Teil von uns sein kann, mit dem wir UNS verwirklichen, sondern dass wir damit nur das durchsetzen, was wir auf Basis des Hohen Anspruchs NICHT wollen. Wir glauben zwar, uns mi t einem Hohen Anspruch besten Wissens und Gewissens selbst zu verwirklichen, in Wahrhei t verwirklichen wir mit ihm nur den Willen eines uns krankmachenden, harmlosen bis gefährlichen oder gar tödlichen ‚Virus’, mi t dem wir uns das Gefühl von totaler Macht, Kontrolle und persönlichem Frei - raum vorgaukeln. Wir erschaffen somi t durch das versuchte Verwirklichen eines Hohen Anspruchs letztlich genau das, was wir NICHT wollen. Das Teuflische am Hohen Anspruch Das Teuflische am Hohen Anspruch ist, dass er auf den ersten Blick nicht als krankmachend erkennbar ist. Denn wir wollen durch ihn ja etwas Gutes, Wahres, Richtiges, Tugendhaftes, Reines, unsere Lebensqualität Steigerndes, uns persönlich Wertvolles oder Nützliches erreichen und verwirklichen. Er scheint uns sogar bei der Verwirklichung dessen zu helfen, was wir persönlich oder kollektiv als gut finden und was wir schon immer wollten. Etwa fleißig sein, andere nicht belasten, funktionieren, beweglich bleiben, nicht mehr enttäuscht werden, verstanden werden, glücklich sein, nicht aufbrausen, locker sein, gerecht sein, ehrlich sein, authentisch sein, klar denken, gelassen sein, herzlich sein, zufrieden sein … Und auch wenn er sich hinter immer raffinierteren und auch zei tgemäßen Gewändern versteckt (z.B. ‚das innere Kind heilen‘, ‚vor weltweiter Pandemie schützen‘ …), können wir ihn leicht daran erkennen, dass er uns einen ständigen innerlichen und äußerlichen Stress macht, nie erfüllbar ist und uns in unseren Möglichkeiten immer mehr einengt und uns letztlich auch krank macht.
Der Hohe Anspruch als Ursache der ‚Wahrnehmung Krankheit’ Wir versuchen paradoxerweise, durch den Hohen Anspruch etwas zu bekommen, das wir bis zum Stellen desselben gehabt haben und erst durch das Stellen verlieren. Zu seiner Erfüllung wollen wir dafür einen anderen Teil unserer Vollkommenheit loswerden, der uns schließlich ebenso unersetzlich fehlt. In Summe werden wir uns dadurch nur immer kränker und schlechter fühlen. Das ‚gute Gefühl’ eines erfüll ten Anspruchs werden wir hingegen nie kennen lernen: Wir haben nämlich auf diesem Teil unserer Wahrnehmung - mi t dem wir das Beanspruchte wahrnehmen könnten - unseren ‚Hohen-Anspruchs turm’ aufgebaut, von dem aus wir die Welt beobachten und auf sie herabsehen. Dadurch s tehen wir dort nicht bloß im wahrs ten Sinne des Wortes ‚auf der Leitung’ , sondern wir verbrauchen diesen Teil der Wahrnehmung für die Produktion unseres krankmachenden persönl ichen Ego- und Machtgefühls , das niemandem nützt - letztlich nicht einmal uns selbst. Ers t die Kenntnis des hinter einer ‚ursachenlosen Krankhei t’ stehenden persönlichen Hohen Anspruchs macht den gesamten Krankhei ts - prozess in allen Schritten logisch nachvol lziehbar und dami t letztlich auch ursächlich lösbar. Dieser Prozess beginnt mi t dem Stellen des Hohen Anspruchs und geht über das dadurch in Gang kommende Beobachten, die dadurch hervorgerufene Empfindung, den Symptomcode, bis zu den von dieser Empfindung ausgelösten körperlichen Veränderungen, Symptomen und Befunden, aus denen man dann eine scheinbar zufällig vom Himmel gefallene Krankheit diagnostiziert. Und wir können durch die Kenntnis der Ursache auch sehen, dass es bei Krankheit nicht darum geht, Krankhei t loszuwerden, sondern den hinter der Krankheit stehenden persönlichen Hohen Anspruch zu erkennen, ihn aufzugeben, umzukehren und so jenen unersetzlichen Teil unserer Wahrnehmung, der bis dahin vom Anspruch blockiert war, wieder für unser ei - genes Verwirklichen und Kreieren freizuschalten. Die Wahrnehmung Krankheit muss sich dann - als Nebeneffekt - von selbst wieder auflösen, da sie nicht länger von der vom Hohen Anspruch verursachten Rückkoppelungsschleife weiterproduziert und aufrechterhalten wird. Zusammenfassung Kapitel I 1. Krankheit ist ein reines Phänomen unserer eigenen, in sich selbst zurücklaufenden Wahrnehmung. Der wesentliche Unterschied zu einer ‚normalen’ Wahrnehmung ist nur der, dass der ‚Wahrnehmung Krankhei t‘ kein reales Ereignis zugeordnet werden kann. Sie entsteht offensichtlich ohne auslösendes Ereignis und damit ohne Ursache aus sich selbst heraus. 2. Die Ursache jeder scheinbar ursachenlosen Krankheit sind wir selbst im Stellen eines unerfüllbaren Hohen Anspruchs. Durch diesen Hohen Anspruch setzen wir Rückkoppelungsprozesse in unserer Wahrnehmung in Gang, die sich über eine dadurch hochgeschaukelte Empfindung, den Symptomcode, auch auf den organischen Bereich auswirkt. 3. Es geht bei Krankheit nicht um Krankheit, sondern darum, sich selbst bei der ‚Verwirklichung’ eines krankmachenden Hohen Anspruchs zu erkennen, umzukehren und das bislang für die Verwirklichung des Anspruchs blockierte Potential wieder frei - zuschalten und zu nutzen. Das, was wir bisher als Krankheit bezeichnet haben, muss dann nebenbei von selbst wieder in jenes Nichts verschwinden, aus dem es gekommen ist.
|
|
|
|
|