DAS GEHEIMNIS DER MAYA-SCHRIFT
Ein Code wird entschlüsselt*
Für Juri Walentinowitsch Knorosow in Petersburg
ah bobat, ah miatz, etail
*Michael D. Coe. Rowohlt Reinbek 1995. Originaltitel: "Breaking the Maya Code", London 1992.
Was der Mensch aus seiner Geschichte zu machen vermag, wozu er imstande ist, um Vergangenheiten, die in seine Gegenwart nicht zu passen scheinen oder wirklich nicht passen wollen, einfach auszulöschen oder zu verfälschen, ist ja nicht gänzlich unbekannt, und wir brauchen nicht in frühe Zeiten hinab- oder hinaufzusteigen, um Beispiele dafür zu finden. Aber der Umgang mit der Geschichte der Maya ist das Unglaubliche schlechthin. Man hält es nicht für möglich, daß dergleichen überhaupt geschehen konnte - und kann. Der Respekt vor der historischen Leistung scheint nur zu gelten, wenn vom Ruhmeslicht noch genug auf die Gegenwart fällt. Und man wird den Eindruck nicht los, daß die Eroberer sich mit den Hinterlassenschaften der Besiegten schmücken, deren Platz einnehmen, als wären sie die rechtmäßigen Erben und nicht die Nachkommen des Mord- und Raubgesindels aus Europa. Wir scheinen es mit einem europäischen Charakterzug zu tun zu haben. Die Geschichte, die solche Gedanken nahelegt, lehrt freilich auch, daß wir nur vor einem allgemein menschlichen und politischen Verhalten unser Kopfschütteln demonstrieren. Es liegt in der seelischen und geistigen Natur, darin einen Sinn entdecken zu wollen, erkennen zu müssen.
"Die Geschichte des amerikanischen Kontinents beginnt nicht mit Christoph Kolumbus oder etwa mit Leif Eriksson, sondern mit jenen Maya-Schreibern im mittelamerikanischen Urwald, die vor nahezu zweitausend Jahren als erste die Taten ihrer Herrscher schriftlich festhielten. Von allen Völkern der präkolumbianischen Neuen Welt besaßen nur die alten Maya eine vollentwickelte Schrift. Was immer sie wollten, konnten sie in ihrer eigenen Sprache niederschreiben" (9). Eine erstaunliche Feststellung, die zudem weitere Überraschungen eröffnet. "Für diese Maya war die Schrift göttlichen Ursprungs, sie war ein Geschenk von Itzamná, dem großen Schöpfergott, den das Volk in Yucatán am Vorabend der spanischen Eroberung für den Religionsgründer hielt. Jedes Jahr im Monat Uo... riefen die Priester ihn an, indem sie ihre wertvollen Bücher hervorholten und sie auf frischen Zweigen im Haus des Herrschers ausbreiteten. Heiliger Weihrauch, 'pom', wurde zu Ehren des Gottes verbrannt, und die Holzbretter, die als Buchdeckel dienten, wurden mit 'Maya-blauem' Farbstoff (Indigo?* - H.L.) und frischem Quellwasser eingerieben" (17).
*Indigo (span. añil, índigo) der, ältester bekannter organischer Farbstoff; bildet den Hauptbestandteil des natürlichen Indigo, der aus verschiedenen afrikanischen und amerikanischen tropischen Indigostrauch- (Indigofera-)-Arten der Hülsenfrüchter, aus Waid und dem Färberknöterich gewonnen werden kann. Der in den Pflanzen enthaltene indigobildende Stoff, das Indican, wird beim Stehenlassen der mit Wasser übergossenen Pflanzenteile (Gärungsküpe) in Glucose und Indoxyl gespalten, das durch Luftsauerstoff zu Indigo oxidiert wird. Indigo ist ein dunkelblaues Pulver, das durch Reiben ein metallisch glänzendes Aussehen erhält und beim Erhitzen unter Bildung kupferroter Prismen sublimiert. In Indien, China, Ägypten (mit >Indigo gefärbte Kleider, etwa 2500 v.Chr., später auch Mumienbinden) wurde Indigo schon vor Jahrtausenden zum Bemalen und Färben verschiedener Stoffe verwendet. Babylonier, Ägypter und Juden bezogen ihn durch Tauschhandel aus Indien. In Deutschland erstmals 1275 n.Chr. als kostbares Färbemittel erwähnt (dtv). Wer nach Indien kam, der kam auch nach Majiko.
"Einst waren die Maya die Schöpfer einer der eindrucksvollsten Kulturen, die die Welt je gesehen hat, heute sind sie nur noch eine ethnische Randgruppe, die auf ihr Schicksal wenig oder gar keinen Einfluß hat. Wie viele Touristen, die die ruhmreichen Ruinen in Yucatán besuchen, wissen schon, daß das mexikanische Gesetz es verbietet, in Schulen die yukatekische Sprache zu unterrichten - die Sprache des Volkes, das diese Pyramiden erbaute? Die westlichen Industriestaaten sind durch die neuen Forderungen der unterdrückten Nationen nach einem Platz an der Sonne wie gelähmt, aber man hört wenig oder gar nichts von den Millionen und Abermillionen eingeborenen Indianern der 'Vierten Welt' in Lateinamerika. Wie viele Staatsoberhäupter dieser Länder können von sich behaupten, daß in ihren Adern indianisches Blut fließt? Und wann hat man je eine indianische Sprache in den Hallen der UNO gehört? Die Antworten lauten: 'Keine' und 'Niemals'. Nie wurde eine imperiale Eroberung so gründlich durchgeführt oder ein großes Volk so vernichtet" (69 f.).
Vor zwölfhundert Jahren, zur Zeit Karls des Großen, hatte die Maya-Kultur ihren Höhepunkt erreicht. Mehr als ein Dutzend berühmte Stadtstaaten - mit Tempelpyramiden, Königspalästen und einer zahlreichen Bevölkerung - belebten allein die Halbinsel Yucatán. "Unter königlicher Schirmherrschaft blühten die Künste, die Wissenschaft und vor allem die Schrift. Die Mathematiker und Astronomen der Maya beobachteten in den Tropennächten forschend den Himmel und verfolgten am Firmament den Lauf der Planeten" (70). Die königlichen Schreiber schrieben alles in Büchern aus Rindenpapier, auf Steinmonumenten und Tempelwänden nieder. "Es gibt etwa dreißig heute noch gesprochene Maya-Sprachen" (72), die sich aus einer Ursprache ("Proto-Maya"), die weit in vorchristliche Zeiten zurückreicht, herausgebildet haben. "In Anbetracht der Tatsache, daß es für alle etwa dreißig Maya-Sprachen Grammatiken und Wörterbücher gibt (für das Yukatekische gibt es sogar ein halbes Dutzend umfangreicher Wörterbücher aus allen Zeitperioden seit der Eroberung), hätte man erwarten können, daß sich die ersten potentiellen Entzifferer der Maya-Hieroglyphen bemüht hätten, sich in eine oder mehrere Maya-Sprachen zu vertiefen, wie Champollion es mit dem Koptisch/Ägyptischen getan hatte. Ich hätte gerne gesagt, daß es so war, aber es war nicht so. So unglaublich es auch klingt, doch bis vor zwei Jahrzehnten hielt man ein solides Grundwissen in der relevanten Sprache für die Entzifferung der Maya-Schrift nicht für nötig" (79).
Michael D. Coe schildert die verblüffende, aufregende Ignoranz europäischer Geschichts- und Sprachwissenschaft. Ein lehrreiches, ein spannendes Buch. Die besondere Ehrung des russischen Forschers Knorosow wird hinreichend begründet. Dieser Mann hat - in stalinistischer Abgeschiedenheit, unter schwierigsten Arbeitsbedingungen - mehr zur Entzifferung der Schrift beigetragen als ganze Generationen von Maya-Forschern zusammen.
Je bewußter man sich die bekannten Faktoren macht, desto klarer wird, daß es noch nicht alles sein kann, was wir wissen müssen, um die Bedeutung dieser Entdeckungen - beginnend bei Columbus - ermessen zu können.
Was uns bis heute fehlt, ist der historische Kontext, ist der Versuch, die alte Maya-Zivilisation in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Wir können die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen der Maya nicht isoliert betrachten, obwohl ihre Kultur die anderen in gewisser Weise überlebte. Ungleichzeitigkeiten, wenn es sie denn in der Geschichte gibt, treten am Beispiel der Maya im Vergleich mit ihrer ozeanischen Nachbarschaft - scheinbar - besonders deutlich hervor. Doch der Schein trügt.
Astronomie, Mathematik und Schriftkunde standen nicht nur in Yucatán in hoher Blüte. Es muß begriffen werden, daß die verwandten (und bekannten) Hochkulturen an den Rändern der Ozeane voneinander wußten und miteinander korrespondierten, daß es Seeverbindungen, eine ausgebildete Schiffahrt gab. Eine Zivilisation vom Range der Maya-Kultur ist - recht bedacht - isoliert nicht vorstellbar. Das hohe geistige Niveau erzwingt geografisch und geopolitisch weitläufige Abstufungen, die nicht zufällig an die Pyramiden von Yucatán erinnern.
Die Einführung der NULL wird den Phöniziern, den Indern und den Maya zugeschrieben. Erste Spuren der Maya aus der Zeit 2500/2000 v.Chr. wurden in Belize entdeckt. Es ist die Zeit nach der Flut. Phönizier und Maya werden - beide - als Seefahrer hervorgehoben. Die Maya betrieben eine rege Küstenschiffahrt. Alte Aufzeichnungen und mündliche Überlieferung besagen, daß die Phönizier die indonesische Inselwelt mit der meso-amerikanischen Städte-Zivilisation verbanden. Der karibisch-pazifische Raum ist ohne ausgeprägte Seefahrt undenkbar. Die Weltmeere waren bekannt und erschlossen. Der Seehandel blühte auf wie der Wirtschafts- und Flotten-Krieg.
Daß Columbus "Indien" erreichen wollte und erreichte, muß - entgegen bisheriger Annahme - kein "Fehler" gewesen sein.
Wir sprechen von Indien, Indochina, Indonesien, von Indianern, Indios... Wer der ozeanischen Weite von Ostafrika bis Westamerika das Attribut "indisch" einräumt, hat vom Wesentlichen vielleicht mehr begriffen, als alle Begriffsfuchserei uns weismachen möchte. Ich sage das ausdrücklich gegen meine eigenen bisherigen Hypothesen.
Auch Babylon läßt sich zwanglos zuordnen. Arabisches, Indisches, Chinesisches Meer... Die vorherrschenden Mächte sind die - wechselnden - Namensgeber.
Ursprachlich läßt sich die Bezeichnung "Maya" (Mayam?) auf "Wasser", "Meer" zurückführen. Die "irrtümliche" Bezeichnung "Indien", "Indianer", "Indios" für das entdeckte Maya-Land und seine Bewohner ist gleichwohl - nämlich urgeschichtlich - "richtig".
"Schrift als 'sichtbare Sprache' wurde vor etwa fünftausend Jahren von den Sumerern im unteren Mesopotamien erfunden und fast gleichzeitig von den Ägyptern. Da wir selbst völlig von der Schrift abhängen, würden wir wohl sagen, daß sie eine der größten Erfindungen in der Kulturgeschichte der Menschheit war... Einige große Denker der Antike waren sich aber nicht so sicher, ob die Schrift wirklich ein so großer Fortschritt gewesen ist. - Platon zum Beispiel hielt das geschriebene gegenüber dem gesprochenen Wort für geringer. In seinem Werk 'Phaidros' läßt er Sokrates einen alten Mythos über den ägyptischen Gott Theuth (Thot) zitieren, nach dem dieser neben der Arithmetik, der Geometrie, der Astronomie und dem 'Brett-und-Würfel-Spiel' auch die Schrift erfand. Theuth brachte seine Erfindungen vor den König, einen gewissen Thamus, und forderte, daß sie allen Ägyptern zur Kenntnis gebracht werden sollten. Thamus begutachtete jede einzelne. Zur Schrift erklärte Theuth: 'Die Kunst, o König, wird die Ägypter weiser machen und gedächtnisreicher, denn als ein Mittel für den Verstand und das Gedächtnis ist sie erfunden.' Thamus hingegen war skeptisch: 'O kunstreicher Theuth, einer versteht, was zu den Künsten gehört, ans Licht zu gebären; ein anderer zu beurteilen, wieviel Schaden und Vorteil sie denen bringen, die sie gebrauchen werden. So hast auch du jetzt als Vater der Buchstaben aus Liebe das Gegenteil dessen gesagt, was sie bewirken. Denn diese Erfindung wird der Lernenden Seelen vielmehr Vergessenheit einflößen aus Vernachlässigung des Gedächtnisses, weil sie im Vertrauen auf die Schrift sich nur noch von außen vermittels fremder Zeichen, nicht aber innerlich sich selbst und unmittelbar erinnern werden. Nicht also für das Gedächtnis, sondern nur für die Erinnerung hast du ein Mittel erfunden.'" (19 f.). Auch die folgende Feststellung ist bedeutsam: "Ich will hier schon im voraus verraten, daß die japanische und die Maya-Schrift, obwohl sie keinerlei Verbindung miteinander haben, in ihrer Struktur ausgesprochen ähnlich sind" (48).
Eine Frage war, ob die "Emblem"-Schriften - das Chinesische, das Maya-System, die ägyptischen "Hieroglyphen" - nicht ursprünglich, aber mit der Zeit - wider den Anschein - gewordene Buchstaben-Schriften seien, die das gesprochene Wort "phonetisch" - in Silben - wiedergeben. Die Frage war für den Entzifferungsansatz entscheidend und kann heute qua Erfolg bejaht werden. Darum ging aber jahrhundertelang der Streit.
Ich sehe zunächst drei, eigentlich vier problematische Aspekte:
1) Sind die "Sumerer" - etwa wie die "Indogermanen" - eine Erfindung von Kulturideologen, denen gegenüber Coe sonst eine gesunde Skepsis pflegt?
2) Bestanden - entgegen bisheriger Annahme - zwischen Japanern und Maya politisch-historische Zusammenhänge, die sich in ähnlichen Schriftstrukturen ausdrückten, so daß ein neues, geradezu jungfräuliches Forschungsgebiet vor uns aufgeht - als ein Kapitel im großen Buch der ozeanischen Geschichte?
3) Sind die Maya als "Herren des Urwalds" richtig definiert? Ist ihre Tempelwelt nicht zugewachsen, mithin ein Opfer der historischen Niederlage geworden? Der Mensch "herrscht" über die Natur nicht, ohne sie zu beschneiden. Urwaldbewohner sind keine Maya im kulturhistorischen Sinne. Die landwirtschaftlichen Anbaumethoden sprechen für eine lebendige Auseinandersetzung mit dem "Regenwald", dem sie sich nicht unterwarfen, sondern erheblichen ökonomischen Nutzen abzutrotzen wußten. Die heutige Urwaldrodung ist von der alten Wirtschaftsweise kaum zu unterscheiden. Freilich verfügten die Maya über Kenntnisse, die man vergessen zu haben scheint. "Dank moderner Luftbildaufnahmen und Fernerkundungstechniken weiß man heute, daß die Maya schon vor der Zeit um Christi Geburt ihr Land viel intensiver nutzten. Dazu gehörte die sogenannte 'Anlage von Hochbeeten', die es ermöglichte, sonst nutzloses, tiefgelegenes Sumpfland durch Kanäle trockenzulegen und zu bebauen. Entlang der Kanäle und an ihrem Ende wurden rechteckige, erhöhte Landstücke angelegt, die als ständig nutzbare Gärten dienten, weil sie das ganze Jahr über mittels des aus den angrenzenden Kanälen durch Kapillarwirkung nach oben steigenden Wassers feucht gehalten werden konnten" (83 f.).
Und 4): Der ägyptische Gott Theuth/Thoth rechtfertigte sich vor "König" Thamus/Tammuz - einem Gott Babylons! Tammuz war ein Geliebter der Innana/Ischtar und galt als Herr der Unterwelt. Die Schrift, das "historische Gedächtnis des Patriarchats", von der Unterwelt (!) abzusetzen und neben die mathematischen Wissenschaften zu stellen, ist - als Postulat - der eigentliche Erkenntnisgewinn aus der Erzählung Platons. Die Maya-Verehrung der Schrift als einer Schöpfung Gottes spricht gegen meine vorläufige These, "die Stunde der Maya" sei womöglich ("New Age") "das Zeitalter des Wassermann".
Itzamná. Innana. Tammuz. Ist da nicht eine etymologische Gemeinsamkeit?
Itzamná ist aber - dem Thoth gleich - der Erfinder der Schrift, und die wird in der Torah dem Gott vom Sinai zugedacht. Gottes Wort ist Gottes Schrift. Schrift und Wort sind Gottes.
Itzamná läßt sich der Innana/Ischtar und dem Tammuz leicht anbinden. Was den einen der Höhengott, ist ihren Rivalen ein Gott der Tiefe. Ägypten erhebt sich über Babylon und scheint vor der Geschichte zu seinem Recht zu kommen.
Die Hebräer indes bringen eine neue, eine menschliche Qualität ins Denken. Sie haben die zeitlosen Götterwelten historisiert und abgeschlossen. Von nun an gilt der Bundesgott vom Sinai. Die Grenzüberschreiter tun, was sie tun müssen, weil Gott es so will.
Die historische Überwindung gilt auch für die Welt der Maya. Wenn wir die meso-amerikanische Theokratie als eine der Pyramiden-Zivilisationen, die sich an den endlosen Ufern des Ozeans, der Afrika/Ägypten mit Arabien, Babylon, Indien, dem malaiisch-indonesischen Inselreich, China, Japan und den Maya/Westküsten Amerikas verbindet, als architektonischen Zeugen eines großen Weltzeitalters erkennen und verstehen, dann wird es auch nicht mehr schwer sein, Platons legendäres "Atlantis" ("außerhalb der Meerenge") oder jedenfalls ältere Kulturschichten im sogenannten Pazifischen Becken zu vermuten.
Woher der "Pazifik" seinen völlig unpassenden Namen hat, ist sowieso unerfindlich.
Die Welt von den Ozeanen her zu verstehen, ist die Sicht Poseidons/Neptuns. Unter diesem Aspekt wird aus dem "Zeitalter des Wassermann" eine konkrete Rückbesinnung auf intelligentere Zeiten - alles andere als ein Verschwinden in Besinnungslosigkeit und "mystischem" Nichtverstehen.
Die Beherrschung der Meere ist die Strategie der Seefahrer, meinetwegen auch die der Piraten. Navigation ist Himmelskunde. Wer die Macht hat, setzt Recht und Unrecht. Legalität ist an Macht gebunden, nicht umgekehrt. Die von Gott auferlegte Pflicht der Mächtigen heißt: Übe Gerechtigkeit! Hier beginnt die Moral.
Jeder Revolutionär ist ein Verbrecher, jeder siegreiche Imperator und Gesetzgeber war ein Revolutionär. Die Elementarkräfte der Geschichte bewirken Gutes und Böses; sie unterliegen keiner Ethik. Allem zu Grunde liegt die Erkenntnis Gottes und seiner Schöpfungsgeschichte.
Diese Überlegungen enden vorerst in der Gewißheit, daß sie Früchte tragen werden, sobald es dem "Herrn der Geschichte" gefällt oder, mit anderen Worten, die "Große Rechnung" es so bestimmt. Wenn wir am Ende sind, haben wir die gesamte Geschichte der Menschheit (wieder) vor uns. Das zyklische Denken ist kein falsches Bewußtsein. Aber es hat seine Tücken.
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