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DIE WAHRNEHMUNG DER ZEIT Bis zu diesem Kapitel wurde erklärt, dass Materie keine absolute Existenz, sondern eine Ansammlung von Wahrnehmungen ist, ein, Bild, welches jeder Mensch in seinem Gehirn betrachtet. Es wurde auch erwähnt, wie wichtig es ist, diese außerordentliche Tatsache zu verstehen und sie verbreiten, damit die Liebe zu Allah und die Gottesfurcht zunehmen, damit moralische Werte sich verbreiten und der Materialismus widerlegt werden kann. Ein anderer Begriff, den die Materialisten wie die Materie als ewig und absolut annehmen, ist die Zeit. Aber wie die Materie, ist die Zeit auch eine Wahrnehmung und sie ist nicht ewig. Es gibt einen Moment, an dem die Zeit erschaffen wurde. Diese Tatsache, die heute wissenschaftlich bewiesen ist, wurde auch in einigen Versen des Quran berichtet. Die Zeit ist ein Verfahren, wodurch ein Moment mit einem anderen Moment verglichen wird Die Zeit ist ein Konzept, das vollständig von unseren Wahrnehmungen und von dem Vergleich abhängig ist, den wir zwischen unseren Wahrnehmungen machen. Dies kann anhand eines Beispiels erklärt werden: In diesem Moment lesen Sie dieses Buch. Nehmen Sie an, dass Sie in der Küche etwas aßen, bevor Sie begannen, dieses Buch zu lesen. Normalerweise denken Sie, dass es eine Periode zwischen "der Zeit", als Sie in der Küche aßen und "diesem Moment" gibt, und Sie nennen diese Periode "Zeit". Tatsächlich ist der "Moment", in dem Sie in der Küche aßen, eine Information in Ihrem Gedächtnis. Man hat die Zeitempfindung, indem man den Moment, den man erlebt, mit einem Moment vergleicht, der im Gedächtnis gespeichert ist. Wenn dieser Vergleich nicht angestellt wird, gibt es auch keine Zeitempfindung.
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Wir denken, dass es zwischen dem Moment, in dem das Telefon klingelt und in dem wir die Stimme eines Freunds hören, eine Zeitspanne gibt, und wir nennen dieses Intervall "Zeit". Die Zeit ist eine Wahrnehmung, die durch den Vergleich entsteht, der zwischen einem gegenwärtigen Moment und einem Moment in unserem Gedächtnis angestellt wird.
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Die Graduationszeremonie eines Menschen zum Beispiel ist eine Information in seinem Gedächtnis. Indem er die anderen Informationen in seinem Gedächtnis seit seiner Graduation mit dem gegenwärtigen Moment vergleicht, erhält er die Wahrnehmung der Zeit, und entsprechend diesen Informationen in seinem Gedächtnis bestimmt er die Länge oder Kürze dieser Zeit. Doch diese Empfindung der Länge oder Kürze entsteht vollkommen in seinem Gehirn und entstammt diesem Vergleich.
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Die Zeit ist ein Konzept, welches davon abhängt, dass wir Ereignisse miteinander vergleichen, die wir erleben. Zum Beispiel betritt jemand einen Raum ein. Später sieht er einen Füller auf dem Fußboden und beugt sich, um ihn aufzuheben. Dann nimmt er den Füller und legt ihn auf einen Tisch. Diese Person stellt einen Vergleich zwischen allen diesen Handlungen an. Sie denkt, dass es eine Zeitspanne zwischen jeder Handlung gibt und auf diese Weise entsteht die Wahrnehmung der Zeit.
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Ebenso macht man einen Vergleich, wenn man jemanden beobachtet, der sich bückt, um einen Füller aufzuheben, der auf den Boden gefallen ist und ihn dann auf den Tisch legt. Bis zu dem Zeitpunkt an dem die Person den Füller auf den Tisch legt, wurden die Bilder des Sich-Beugens, des Aufhebens des Füllers vom Boden, des Gehens dieser Person zum Tisch und schließlich des Legens des Füllers auf den Tisch als Informationen im Gehirn zusammengestellt. Die Wahrnehmung der Zeit findet statt, wenn man die den Füller auf den Tisch legende Person mit jenen Informationen vergleicht.
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Die Vergangenheit einer Person besteht aus den Informationen, die in ihrem Gedächtnis gespeichert sind. Wenn sie kein Gedächtnis besäße, würde sie nicht an das Vorhandensein der vorhergehenden Zeitspanne denken. Die Zukunft entsteht aus Gedanken. Ohne diese Gedanken würde sie nur den "Augenblick" den sie gerade erlebt, erfahren.
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Der berühmte Physiker Julian Barbour definiert die Zeit folgendermaßen: Die Zeit ist nichts anderes als ein Maß der sich ändernden Positionen von Objekten. Ein Pendel schwingt, die Zeiger auf einer Uhr rücken vor. 41 Zeit entsteht als Ergebnis des Vergleichs zwischen mehreren Eindrücken, die im Gehirn gespeichert sind. Wenn der Mensch kein Gedächtnis hätte, könnte das Gehirn keine solchen Interpretationen machen und somit könnte er auch keine Zeitempfindung haben. Die Ansichten von Wissenschaftlern über die Vorstellung, dass die Zeit eine Wahrnehmung ist Heute ist wissenschaftlich anerkannt, dass die Zeit ein Konzept ist, das entsteht, wenn wir Bilder von Bewegungen und Ortsveränderungen von Objekten sequentiell anordnen. Um das Konzept verständlicher zu machen, seien hier die Erklärungen verschiedener Wissenschaftler und Denker zu diesem Thema aufgeführt. Der Physiker Julian Barbour sorgte in der wissenschaftlichen Welt mit seinem Buch The End of Time (Das Ende der Zeit), in welchem er sich Gedanken über die Zeitlosigkeit und die Ewigkeit machte, für großes Aufsehen. Er wies darauf hin, dass die Idee, Zeit sei eine Wahrnehmung, für viele Menschen eine unannehmbare Tatsache ist. In einem Interview mit Barbour, das in der Zeitschrift Discover veröffentlicht wurde, wurden folgende Kommentare darüber abgegeben, dass die Zeit eine Wahrnehmung ist:
"Ich habe noch Mühe, sie anzunehmen" sagt er (Barbour). Aber gesunder Menschenverstand ist nie ein zuverlässiger Führer gewesen, um das Universum zu verstehen - Physiker haben unsere Wahrnehmungen verwirrt, seit Kopernikus zum ersten Mal geäußert hatte, dass die Sonne sich nicht um die Erde dreht. Dennoch fühlen wir nicht die geringfügigste Bewegung, während die Erde sich in der Leere des Raumes mit einer Geschwindigkeit von ca. 67.000 Meilen pro Stunde fortbewegt. Unsere Empfindung des Zeitflusses, argumentiert Barbour, ist genau so verschroben wie der Aberglaube der Flacherdler (Flat Earth Society).42
Wie wir sehen, macht dieser berühmte Physiker darauf aufmerksam, dass unsere Gedanken über die Absolutheit der Zeit falsch sind. Die Forschungen der modernen Physik habe diese Tatsache bestätigt. Die Zeit ist nicht absolut; sie ist ein relativistisches Konzept, das entsprechend den Ereignissen unterschiedlich wahrgenommen wird.
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IN EINER WELT, IN DER DIE ZEIT SICH RÜCKWÄRTS BEWEGT, WÄRE DIE VERGANGENHEIT DIE ZUKUNFT
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Da jedes Ereignis uns in einer definitiven Serie gezeigt wird, denken wir, dass die Zeit immer vorwärts läuft. Ein Skifahrer fährt immer den Berg hinunter, nicht hinauf. Ein Wassertropfen erhebt sich nicht aus einem Pool, sondern fällt immer in ihn hinein. Die Position des Skifahrers auf dem Berg ist die Vergangenheit, während seine Position den Berg hinunter die Zukunft ist. Jedoch wenn die Informationen in unserem Gedächtnis uns in umgekehrter Reihenfolge angezeigt würden, so würde was für uns die Zukunft ist, Vergangenheit sein und die Vergangenheit die Zukunft.
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Der berühmte Intellektuelle, Nobelpreisträger und Professor der Genetik François Jakob, erklärt in seinem Buch "Spiel des Möglichen" [Le Jeu des Possibles] zum Thema der rückwärts fließenden Zeit Folgendes: Filme, die rückwärtslaufend gezeigt werden, ermöglichen es, uns eine Welt vorzustellen, in der die Zeit rückläufig ist. Eine Welt, in der die Milch sich vom Kaffee trennt und aus der Tasse ins Milchkrügchen springt; eine Welt, in der Lichtstrahlen von Wänden ausgestrahlt werden, um in einer Falle (Gravitätszentrum) gesammelt zu werden, anstatt von einer Lichtquelle auszuströmen; eine Welt, in der ein Stein in erstaunlichem Zusammenspiel mit unzähligen Wassertropfen aus dem Wasser springt und in ansteigender Flugbahn in der Hand des Menschen landet. In solch einer Welt jedoch, in der die Zeit solche entgegengesetzten Eigenschaften besäße, würden auch die Vorgänge in unserem Gehirn und die Art und Weise, in der unser Gedächtnis Information zusammenstellt, in gleicher Weise rückläufig funktionieren. Das Gleiche träfe auf die Vergangenheit und die Zukunft zu, und die Welt würde uns genauso erscheinen, wie sie uns gegenwärtig erscheint.
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Weil unser Gehirn an eine bestimmte Ablauffolge von Ereignissen gewöhnt ist, verläuft die Welt nicht wie oben beschrieben und wir nehmen an, die Zeit bewegt sich stets vorwärts. Dies jedoch ist eine Entscheidung, die im Gehirn gemacht wird, und ist daher völlig relativ. Wenn die Informationen in unseren Gehirnen wie ein Film angeordnet würden, der rückwärts projiziert wird, würden wir beginnen, wahrzunehmen, dass die Vergangenheit die Zukunft ist und die Zukunft die Vergangenheit. In Wirklichkeit wissen wir nicht, wie die Zeit läuft oder ob sie überhaupt vergeht oder nicht. Dies ist ein Hinweis auf die Tatsache, dass die Zeit nicht absolut, sondern nur eine Wahrnehmung ist. Die Relativität der Zeit ist eine Tatsache, die auch vom größten Physiker des 20. Jahrhunderts., Albert Einstein bestätigt wurde. In seinem Buch "Einstein und das Universum" (The Universe and Dr. Einstein) schrieb Lincoln Barnett Folgendes: Zusammen mit absolutem Raum hat Einstein auch das Konzept der absoluten Zeit - als einen unveränderlichen, unhaltbaren universellen Zeit-fluss der aus unendlicher Vergangenheit in unendliche Zukunft läuft - abgelehnt. Ein Großteil der die Relativitätstheorie umgebenden Undurchsichtigkeit rührt daher, dass der Mensch sich sträubt, zu erkennen, dass Zeitempfindung, ebenso wie Farbempfindung, eine Form der Wahrnehmung ist. Ebenso wie der Raum nur eine mögliche Anordnung von materiellen Objekten ist, so ist die Zeit nur eine mögliche Anordnung von Ereignissen. Die Subjektivität der Zeit, wird am besten durch Einsteins eigene Worte erklärt: "Die Erfahrungen eines Individuums erscheinen uns als eine angeordnete Folge von Geschehnissen. In dieser Folge erscheinen die einzelnen Ereignisse, an die wir uns erinnern, entsprechend den Kriterien "vorher" und "nachher" angeordnet zu sein. Es gibt daher für das Individuum eine Ich-Zeit, oder subjektive Zeit. Diese ist als solche nicht messbar. Ich kann natürlich den Ereignissen Zahlen in der Weise zuordnen, dass die größere Zahl dem früheren Ereignis zugehörig ist, anstatt dem späteren".44 Aus diesen Worten von Einstein können wir ersehen, dass die Idee der vorwärts fließenden Zeit nichts als ein bedingter Reflex ist. Einstein selbst wies darauf hin, wie Barnett in seinem Buch zitiert: "Raum und Zeit sind Formen der Intuition, die in keiner Weise mehr vom Bewusstsein getrennt werden können als unsere Konzepte von Farben, Form und Größe". Entsprechend der allgemeinen Relativitätstheorie hat "Zeit keine unabhängige Existenz, anders als die Anordnung der Ereignisse, durch die wir sie messen."
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Eine Zwillingsschwester wird mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf eine Weltraumreise geschickt. Wenn sie nach 30 Jahren zurückkommt, wird die Schwester, die auf der Erde geblieben ist, älter als ihr Zwilling sein.
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Da die Zeit aus Wahrnehmungen besteht, hängt sie gänzlich vom wahrnehmenden Subjekt ab, und ist somit relativ. Die Relativität der Zeit erlebt man sehr deutlich im Traum. Obwohl das, was wir im Traum sehen, scheinbar Stunden gedauert hat, währte es tatsächlich nur ein paar Minuten oder sogar nur ein paar Sekunden. Um die Sache klarer verständlich zu machen, stellen wir uns vor, wir verbrächten eine bestimmte Zeit in einem speziell vorbereiteten Zimmer, welches nur ein Fenster hat. In dem Zimmer mag auch eine Uhr sein, damit wir die verbrachte Zeit verfolgen können. Während dieser Zeit können wir durch das Fenster beobachten, wie die Sonne in bestimmten Abständen auf- und untergeht. Wenn wir nach ein paar Tagen gefragt würden, wie lange wir dort geweilt haben, würde unsere Antwort auf der Information beruhen, die wir aus den Blicken auf die Uhr gewonnen haben und aus der Berechnung der Sonnenauf- und Untergänge. Angenommen, wir hätten berechnet, dort drei Tage verbracht zu haben. Wenn jedoch der Versuchsleiter, der uns in dieses Zimmer gebracht hat, sagen würde, dass wir tatsächlich nur zwei Tage in diesem Zimmer verbracht haben, dass die Sonnenauf- und Untergänge künstlich von einem Simulator erzeugt worden waren, und dass die Uhr schneller eingestellt worden war, dann wären all unsere Berechnungen bedeutungslos. Dieses Beispiel bestätigt, dass unsere Information über die Geschwindigkeit des Zeitablaufs, nur auf relativen Referenzen beruht. Das ist ein Beispiel dafür, dass die Menschen unter unterschiedlichen Bedingungen dieselbe Zeitspanne länger oder kürzer wahrnehmen. Beispielsweise, für einen Menschen, der vor dem Operationssaal darauf wartet, dass eine Operation, die an seinem Bruder durchgeführt wird, zuende geht, scheint eine einzige Stunde aus mehreren Stunden zu bestehen. Doch wenn derselbe Mensch etwas tut, an dem er Vergnügen findet, kann er nicht verstehen, wie die Zeit so schnell vergehen konnte. Die Relativität der Zeit ist eine durch wissenschaftliche Methodologie bewiesene Tatsache. Die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein besagt, dass die Geschwindigkeit der Zeit sich entsprechend der Geschwindigkeit eines Körpers, auf den sie bezogen ist und seiner Entfernung zum Gravitationszentrum ändert. Je mehr sich die Geschwindigkeit des Objekts erhöht, um so mehr wird die Zeit gekürzt und zusammengedrängt und verlangsamt sich bis zu einem Punkt, an dem sie zum "Stillstand" kommt. Dies sei anhand eines von Albert Einstein selbst geprägten Beispiels erklärt. Man stelle sich Zwillinge vor, von denen einer auf der Erde bleibt und der andere mit annähernd Lichtgeschwindigkeit auf eine Weltraumreise geschickt wird. Wenn dieser von seiner Weltraumreise zurückkehrt, wird er seinen Zwillingsbruder wesentlich mehr gealtert vorfinden als sich selbst. Der Grund dafür ist, dass die Zeit für jemanden, der sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit fortbewegt, viel langsamer abläuft. Wenn man das gleiche Beispiel auf einen Vater anwendet, der sich im Alter von 27 Jahren auf eine Weltraumreise begibt und einen 3-jährigen Sohn auf der Erde zurücklässt, wäre der Vater bei seiner Rückkehr nach 30 Jahren (Erdenzeit) erst 30, wohingegen der Sohn 33 Jahre alt wäre.46 Es sollte hier darauf hingewiesen werden, dass diese Relativität der Zeit nicht etwa durch die Beschleunigung oder Verlangsamung von Uhrwerken oder sonstigen mechanischen Systemen verursacht wird. Sie ist vielmehr das Ergebnis unterschiedlicher Geschwindigkeiten in den materiellen Systemen bis hin zu den subatomaren Teilchen. Die Zeitstauung ist nicht wie die Aktion in einem Zeitlupenfilm für die Person, die sie erlebt. In einer derartigen Situation würden der Herzschlag, der Metabolismus, die Gehirnfunktionen usw. alle langsamer vor sich gehen als bei den Menschen, die sich in der Dimension der Erdenzeit bewegen. Solch eine Person würde in ihrem täglichen Leben fortfahren, ohne die Zeitverkürzung zu bemerken. In der Tat, die Kürzung würde überhaupt nicht in Erscheinung treten, solange kein Vergleich angestellt würde.
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